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Reutlinger Außengastro bis 1 Uhr? Antrag zurückgestellt

In einem gemeinsamen Antrag hatten CDU- und WiR-Fraktion im Reutlinger Gemeinderat eine Verlängerung der Außengastro-Sperrzeit bis 1 Uhr am Wochenende beantragt. Warum sie eine Woche später auf die Bremse treten.

Verlängerung der Außengastro-Sperrzeit auf 1 Uhr am Wochenende? Die CDU und die WiR stellen ihren gemeinsamen Antrag nun zurück.
Verlängerung der Außengastro-Sperrzeit auf 1 Uhr am Wochenende? Die CDU und die WiR stellen ihren gemeinsamen Antrag nun zurück. Foto: GEA
Verlängerung der Außengastro-Sperrzeit auf 1 Uhr am Wochenende? Die CDU und die WiR stellen ihren gemeinsamen Antrag nun zurück.
Foto: GEA

REUTLINGEN. Mit einem gemeinsamen Antrag waren die CDU- und die WiR-Fraktion im Reutlinger Gemeinderat jüngst vorangeprescht: Sie forderten eine einheitliche Verlängerung der Außengastro-Sperrzeit in der Reutlinger Innenstadt am Wochenende auf 1 Uhr. Als Argumente wurden eine Aufwertung der Innenstadt und Gleichberechtigung für die Gastronomen angeführt. Bislang ist die Sperrzeit-Regelung in Reutlingen zerstückelt: Eigentlich gilt am Wochenende draußen 24 Uhr. Manche Lokale, vor allem die am Marktplatz, haben eine Verlängerung auf 1 Uhr beantragt. Bei den Lokalen an der Ecke Oberamtei- und Kanzleistraße gilt seit vielen Jahren dagegen 23 Uhr. Zu groß waren in der Vergangenheit die Probleme mit Ruhestörungen für die Anwohner geworden.

Umfrage (beendet)

Soll die Außengastronomie in Reutlingen am Wochenende bis 1 Uhr öffnen?

CDU und WiR-Fraktion im Reutlinger Gemeinderat fordern in einem Antrag die Vereinheitlichung der Außengastro-Sperrstunde in der Innenstadt.

42%
46%
12%

Nur eine Woche, nachdem der Antrag presseöffentlich bekannt geworden war, treten die beiden Fraktionen wieder auf die Bremse: Der Antrag werde zurückgestellt, lassen sie mitteilen. Heißt: Er wird nicht sofort behandelt oder entschieden, sondern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Warum die plötzliche Wende?

Erst später von laufenden Gesprächen erfahren

Man habe erst nach der Berichterstattung über den Antrag erfahren, dass im Hintergrund bereits Gespräche laufen, teilt Anna Mylona für die CDU mit. »Es ist ein sehr wichtiges Signal, dass dies passiert. Deshalb wird aus Sicht der CDU-Fraktion der gemeinsame Antrag zum jetzigen Zeitpunkt zurückgestellt, bis die Ergebnisse dieser konstruktiven Gespräche vorliegen.«

Seitdem im Frühjahr 2024 das »Nullsechs« am ehemaligen Bermudadreieck eröffnet hat, hat sich das Gebiet wieder zu einem Magnet für Nachtschwärmer entwickelt. Andere Bars und Gastrobetriebe hatten an manchen Abenden mitgezogen und ebenfalls geöffnet - was dazu führte, dass teilweise Hunderte Menschen bis in die Nachtstunden die Straße bevölkerten. Im Rathaus hatte man den steigenden Unmut mancher Anwohner registriert und schließlich im ganzen Quartier Flyer in Briefkästen gesteckt. Mit dem Angebot, sich bei der Stadt zu melden. Fünf Anwohner seien dem nachgekommen, so Ordnungsamtschef Albert Keppler. Und mit ihnen habe man nun auch Gespräche geführt.

Gleichzeitig habe bereits ein Gespräch mit den Gastronomen des Bereichs Oberamtei- und Kanzleistraße stattgefunden. »Es ging darum, dass es für das Zusammenleben in der eng bebauten Innenstadt Rücksichtsnahme braucht«, so Keppler. Für diese habe das Rathaus auch »engagiert geworben«. Ein weiteres Gespräch soll bald stattfinden. Ziel sei eine »Selbstverpflichtung« der Gastronomen. (GEA)