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Reutlingens OB Thomas Keck will 2027 wieder antreten

Im Februar 2027 endet die erste Amtszeit von Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck. Der ist durchaus willens, in die Verlängerung zu gehen. So sagte er es im Interview mit dem Staatsanzeiger - was jedoch kaum jemand in der Stadt realisiert hat.

Thomas Keck bei seiner Vereidigung am 5. April 2019. Wenn es nach ihm geht, könnte sich diese Szene 2027 wiederholen.
Thomas Keck bei seiner Vereidigung am 5. April 2019. Wenn es nach ihm geht, könnte sich diese Szene 2027 wiederholen. Foto: Archiv/Niethammer
Thomas Keck bei seiner Vereidigung am 5. April 2019. Wenn es nach ihm geht, könnte sich diese Szene 2027 wiederholen.
Foto: Archiv/Niethammer

REUTLINGEN. Je näher sich die Amtszeiten von Stadtoberen dem Ende entgegen neigen, desto mehr schießen da gerne die Spekulationen ins Kraut, ob er oder sie es wohl nochmals wagt. Meist wird eine solche Entscheidung als Erstes dem Gemeinderat, den Rathaus-Mitarbeitern und der lokalen Presse mitgeteilt. Anders bei Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck, der schon vor einigen Wochen signalisierte, dass er einer weiteren Amtszeit nicht abgeneigt ist. Bereits im Mai hatte er dem Staatsanzeiger ein großes Interview gegeben, in dem es vor allem um die Wir lieben-Kampagne, den Stadtkreis und die kommunalen Finanzen ging.

»Man wird 2027 wieder mit mir rechnen müssen«

An dessen Ende fragte der Chefredakteur Rafael Binkowski ihn: »Wie ist Ihr Verhältnis zum Gemeinderat? Wollen Sie 2027 wieder antreten?« Kecks Antwort: »Gut. Ich komme ja selbst aus dem Rat, war jahrzehntelang selbst Gemeinderat.« Zur Weiterführung seines Amtes ließ er freiheraus wissen: »Was die nächste OB-Wahl 2027 betrifft: Ich bin gesund, der Spaß am Amt überwiegt – also wird man 2027 wieder mit mir rechnen müssen!«

Bis zur nächsten Wahl im Februar 2027 sind es freilich noch fast zwei Jahre - weshalb Thomas Keck auf Nachfrage des GEA betont, es handle sich um keine offizielle Verkündung, sondern mehr um eine Absichtserklärung. Schließlich könne es bis dahin passieren, dass gesundheitliche Gründe einer weiteren Amtszeit entgegen stehen. Momentan habe er jedoch »schon Lust«, wie er erklärt, trotz aller Schwierigkeiten und Herausforderungen, die dieses Amt mit sich bringe.

»In der Kollegenschaft wurde ich darauf angesprochen«

Rückmeldungen aus der Bürgerschaft oder dem Gemeinderat habe er bislang nicht erhalten - was wohl vor allem daran liegen könnte, dass der Staatsanzeiger meist nur innerhalb von Verwaltungen im öffentlichen Dienst eine treue Leserschaft hat und kaum darüber hinaus. »In der Kollegenschaft wurde ich darauf angesprochen«, berichtet Keck. Er findet, dass der Staatsanzeiger »nicht das schlechteste Format« für eine derartige Willensbekundung sei. Dies sei keine Herabsetzung des Gemeinderats oder der lokalen Presse gewesen, betont er. Es sei die letzte Frage des Interviews gewesen, seine Antwort darauf recht spontan. »Er hat mich gefragt - warum sollte ich ihn da anlügen oder nicht antworten?« Er habe dies auch nicht als große Verlautbarung geplant.

Bei der Kandidatur für seine erste Amtszeit im Jahr 2018 hat es übrigens länger gedauert, bis alles in trockenen Tüchern war - erst nach einem Mitgliedervotum des SPD-Stadtverbands war klar, dass der damalige Betzinger Bezirksbürgermeister Thomas Keck seinen Hut für die Sozialdemokraten in den Ring werfen darf. Auch die Wahl selbst war ein regelrechter Krimi. Im ersten Wahlgang traten damals fünf Kandidaten an: Keck lag ganz knapp, der GEA nannte es ein »Muggaseggele«, vor dem CDU-Kandidaten Dr. Christian Schneider. Im zweiten Wahlgang ging es dann ähnlich eng zu - Keck siegte mit gerade mal 72 Stimmen Vorsprung.

Was die nächste Amtszeit betrifft, sind die Ambitionen des amtierenden OB bereits jetzt klar - er möchte in die Verlängerung gehen. (GEA)