REUTLINGEN. Mit über 2.000 Schülern gehört die Ferdinand-von-Steinbeis-Schule zu den zwei größten beruflichen Schulen im Landkreis Reutlingen. Ein ganzes Jahr lang suchte man hier einen neuen Rektor. Seit August hat das Warten ein Ende: Jürgen Baur übernahm den Posten und wurde am Dienstag in der Schulaula feierlich eingesetzt. »Hoffentlich müssen wir in den nächsten zehn Jahren nicht noch einmal einen Schulleiter suchen«, scherzte sein Stellvertreter Georg Seifriz, der den Nachmittag moderierte. Vor Ort waren außerdem Landrat Dr. Ulrich Fiedler und die Abteilungspräsidentin für Schule und Bildung, Dr. Susanne Pacher.
Mehrere Millionen Euro sollen investiert werden
Landrat Fiedler sprach von einem »wichtigen und besonderen Moment für die Schule und den Landkreis, denn wir können Bildung in unserer Gesellschaft nicht hoch genug bewerten.« Besonderes Lob bekam von ihm der IT-Stand der beruflichen Schule. Aufgrund der immer digitaleren Arbeitswelt, sei es wichtig die Schülerinnen und Schüler mit den richtigen Mitteln auf die Zukunft vorzubereiten. Ganz nach dem Motto »Kein Abschluss ohne Anschluss.« Der Landrat kündigte an, in den nächsten Jahren »mehrere Millionen Euro in die regionale Schulentwicklung zu investieren.« Dazu merkte er an, dass der Landkreis als Schulträger inzwischen nicht nur für die Ausstattung zuständig ist, sondern sich auch für die Unterstützung von Schülern mit Behinderung einsetzt. Die Ferdinand-von-Steinbeis-Schule mache das besonders vorbildlich.
Digitale Umstellungen an der Schule
Auch Jürgen Baur bemerkte bereits in seiner noch jungen Amtszeit, wie beispielhaft die berufliche Schule mit dem Thema Inklusion umgeht. Wie Landrat Fiedler sprach sich auch der neue Schulleiter für die Digitalisierung aus. Bei seiner Vergangenheit ist das keine Überraschung: Baur stammt aus Aalen, wo er parallel zu seinem Studium für einen IT-Dienstleister arbeitete. Nach 18 Jahren als Lehrkraft an der Technischen Schule Aalen, war Baur seit 2020 stellvertretender Schulleiter in Backnang, bevor es ihn nach Reutlingen zog. »Wir haben im Sommer die komplette IT-Infrastruktur umgestellt«, so der Baur, »es gibt jetzt zum Beispiel auch ein digitales Tagebuch.« Außerdem wolle er den Kontakt zu außerschulischen Betrieben - etwa zur IHK - wieder verstärken. »Das hatte im letztem Jahr etwas gefehlt.«
Einzig der Gewinn neuer Lehrkräfte gestalte sich schwierig. »Die Lage ist aktuell noch gut, doch wir haben wenig Bewerber für offene Stellen«, berichtete Baur. Große Veränderungen hat der neue »Steinbeis«-Chef nicht geplant: »Man darf jetzt nicht alles auf links drehen.« Das Kollegium habe ihn toll aufgenommen und werde mit ihm gemeinsam die ersten Monate des Schuljahrs beobachten. Zum Ende verspricht er, sich »für jeden Schüler einzusetzen, damit sie ihr berufliches Ziel erreichen.« Das kam wohl auch bei der anwesenden Gruppe der Schülermitverantwortung gut an, die dem Schulleiter eine Geschichte widmete und mit den Worten »mit Ihnen ist alles möglich«, beendete. (GEA)