REUTLINGEN. Gestern begrüßten Oberbürgermeister Thomas Keck und zahlreiche Klimaaktivisten den Initiator der bundesweiten Mitmachaktion »Die Klimawette« Dr. Michael Bilharz, der mit einem Lastenrad, einem Riesen-Pin und einer symbolischen Tonne CO2 vor dem Reutlinger Rathaus haltmachte. Unter dem Motto »Kickt die Tonne!« möchte die Initiative »Klima für 3« bis zur Klimakonferenz in Glasgow eine Million eingesparte Tonnen CO2 sammeln.
Beim Klimaschutz rennt uns die Zeit davon, schließlich ist die nächste Weltklimakonferenz in Glasgow bereits in wenigen Monaten. Sie sei die letzte Chance, die Welt noch auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen und damit die Klimakrise einzudämmen, hieß es auf der Veranstaltung. Längst ist das Problem der Erderwärmung auch in unseren Breiten angekommen, davon sind die Aktivisten der Initiative »Klima für 3« überzeugt. Sie haben deshalb unter dem Motto »Kickt die Tonne!« eine bundesweite Mitmachaktion ins Leben gerufen, bei der jeder 25 Euro spenden kann. Das Geld soll zur Einsparung einer Tonne CO2 einem gemeinnützigen Klimaschutzprojekt zugutekommen.
6.000 Kilometer zu radeln
Das Ziel der Aktion ist, bis zur nächsten Weltklimakonferenz im November in Glasgow mindestens eine Million Menschen zu gewinnen, die zusammen eine Million Tonnen CO2 einsparen. Heruntergerechnet auf die Einwohnerzahl von Reutlingen entspricht dies 1 738 Tonnen CO2: »Das ist zu schaffen und wäre gleichzeitig ein beeindruckendes Zeichen für den Klimaschutz«, ist sich Michael Bilharz vom Verein »3 fürs Klima« sicher.
Um die Dringlichkeit, Maßnahmen gegen die Klimakrise zu ergreifen, zu unterstreichen, radelt der Initiator der Aktion in 100 Tagen mehr als 6.000 Kilometer für mehr Klimaschutz quer durch Deutschland. Seit fünf Wochen ist der Klima-Aktivist aus Dessau bereits unterwegs und hat bisher 2.100 Kilometer zurückgelegt. Gestern machte er auf seiner Tour vor dem Reutlinger Rathaus Halt, wo ihn unter anderen Oberbürgermeister Thomas Keck begrüßte.
In seiner Rede betonte der OB die Notwendigkeit für mehr Klimaschutz, damit auch Reutlingen bis 2030 das anvisierte Ziel der Klimaneutralität erreicht. Es sei der Beginn des entscheidenden Jahrzehnts, um die Welt noch auf den 1,5-Grad-Pfad zu bringen. Keck sagte, er unterstütze die Aktion voll und ganz und werde alles tun, um den Klimaschutz in der Stadt weiter zu fördern. Dazu habe er bereits eine Taskforce für mehr Klimaschutz eingerichtet und werde in den nächsten Monaten ein Konzept für eine klimaneutrale Stadt erstellen: »Reutlingen nimmt die Klimawette an, bis 2030 klimaneutral zu sein«, versprach der Oberbürgermeister.
Neben Verena Ludewig von Parents for Future trat auch Jürgen Huhle, Botschafter des Vereins »my promise mother earth« ans Mikrofon und warb dafür, »hier und jetzt etwas für unsere Mutter Erde zu bewirken und sich für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen«.
Auch Michael Bilharz rief dazu auf, vorauszugehen, ein Zeichen zu setzen und aus dem Problem eine Lösung zu machen. Klimaschutz sei keine Privatangelegenheit, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: "Wir zeigen hierzu auf, welche Möglichkeiten jeder und jede hat, die nächste Tonne CO2 schnell und wirksam einzusparen." (GEA)
KLIMAWETTE
Die Klimawette zeigt spielerisch auf, wie jeder und jede einfach einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten und die nächste Tonne C02 einsparen kann. Weitere Infos über die Website.