REUTLINGEN-REICHENECK. Punktlandung in Reicheneck: Bis spätestens Ostern - so der Zeitplan - sollten die Reparatur- und Sanierungsarbeiten an der denkmalgeschützten Dorfkirche beendet sein. Und tatsächlich ist dieser Parforceritt gelungen. Weshalb sich am kommenden Sonntag, 13. April, die Türen des von Stararchitekt Martin Elsaesser entworfenen Sakralbaus endlich wieder öffnen können: Für einen 10-Uhr-Festgottesdienst mit Pfarrer Alexander Schweizer nebst musikalischer Bläserumrahmung und einem sich anschließenden Ständerling.
Sieben Monate ohne Gotteshaus
Heiter dürfte es an diesem Freudenvormittag zugehen. Zumal das evangelische Reicheneck doch einige Zeit ohne sein Kirchle hatte auskommen müssen. Um exakt zu sein: sieben lange Monate.
Mitte September 2024 war’s, als sein Portal fürs Publikum einstweilen gesperrt wurde. Hatte sich zu diesem Zeitpunkt doch herausgestellt, dass abgesackte Bodenfliesen im Altarraum lediglich Symptome für deutlich tief greifendere Schäden waren. Ein Schock für die Gemeinde; allerdings einer, der alsbald verdaut werden konnte.

Zeigte sich doch rasch, dass die Statik des 115 Jahre alten Gotteshauses glücklicherweise nicht beeinträchtigt war: trotz Feuchtigkeit und Pilzbefall, die den wuchtigen Eichenschwellen und -balken im Chor-Bereich gewaltig zugesetzt hatten. Was insbesondere (der GEA berichtete) der Tatsache geschuldet war, dass das Holz direkt auf wasserdurchlässigem Sandstein auflag - ungeschützt und ohne jedwede Nässe-Bremse. Mit dem Resultat, dass morsch gewordenes Gebälk regelrecht zerbröselte.
Betonplatte und Fließesstrich
Also wurden Altar und Taufbecken beiseitegestellt, Holzvertäfelung sowie Buntglasfenster demontiert und auf historische Bausubstanz spezialisierte Zimmerer beauftragt, die im Altarraum und der ihm angeschlossenen Sakristei Schwellen sowie Gefachbalken stabilisierten und teilweise austauschten. Außerdem wurden Betonplatte und Fließesstrich zwischen Erdreich und Oberflächenbelag eingelassen. Hier noch ein paar neue Steckdosen, dort etwas frische Farbe für die Wände – et voilà: Reichenecks Dorfkirche erstrahlt in neuem Glanze.
Sogar ihr Interieur ist jetzt wieder blitzblank. Denn viele helfende Hände haben jüngst Bänke und Böden gewienert. Auf dass sich das architektonische Juwel des Reutlinger Nordraums zur Feier der Wiedereröffnung von seiner schönsten Seite zeigen kann. Jedenfalls inwendig. Denn vollends abgeschlossen sind die Arbeiten nicht. Außenrum gibt es nämlich noch das eine oder andere am Fachwerk zu tun – ohne den Gottesdienstbetrieb zu beeinträchtigen. (GEA)