REUTLINGEN-GÖNNINGEN. In Gönningen findet wie in vielen andere Teilorten wieder eine Mehrheitswahl statt. Jeder Gönninger im wahlfähigen Alter ist wählbar. Der Flyer zur Wahl des Bezirksgemeinderats ist lediglich eine Empfehlungsliste mit Menschen, die bereit sind, das Amt zu übernehmen. »Ich freue mich sehr, dass sich neben sieben bisherigen Bezirksgemeinderäten zwölf weitere Bürgerinnen und Bürger für dieses Amt zur Verfügung stellen würden«, kommentiert Bezirksbürgermeisterin Christel Pahl. Es sei gelungen, eine bunte Mischung aus älteren und jüngeren engagieren Menschen zu finden, davon ein Drittel Frauen.
Die Kandidatinnen und Kandidaten
Mathias Armbruster (38), Pferdewirtschaftsmeister und selbständiger Unternehmer, Jörg Baisch (47), Diplom-Ingenieur und Mitglied im aktuellen Gönninger Bezirksgemeinderat, Fabio Cani (58) Gemeindevollzugsbediensteter und Ratsmitglied, Andreas Fetzer (38), Samenhändler und Ratsmitglied, Claudia Gumpper (51) Finanzsachbearbeiterin und Ratsmitglied, Susanne Großmann (48) Lehrerin, Florian Handl (36) Sanitärinstallateur und Sozialarbeiter, Denis Häußermann-Simeonidis (43), Lehrer, Mathias Huber (55), Diplom-Kaufmann, Anna Kirschenreuter (37) Sozialpädagogin, Peter Kock (65) selbstständiger Malermeister und Ratsmitglied, Moritz Loewe (21) Groß- und Außenhandelskaufmann, Gaby Lönnecker (57) Einzelhandelskauffrau und Ratsmitglied, Peter Nädele (69) ehemals Schulleiter der Roßbergschule, Siegfried Randecker (60) Industriemeister Textil und Ratsmitglied, Matthias Sauer (4) Verwaltungsfachangestellter, Corinna Schimanke (51) Verwaltungsamtfrau, Nina Vidoni (22), Sozialarbeiterin und Christof Ziegler (55) selbstständiger Diplom-Sportwissenschaftler und Physiotherapeut sowie Ratsmitglied. (GEA)
Pahl findet es gut, dass es in Gönningen keine Listenwahl gibt. So seien die Gewählten ihrem Gewissen verpflichtet. Da der Bezirksgemeinderat »nur« ein Empfehlungs- und Mitspracherecht habe, sei es wichtig, dass das Gremium ohne Fraktionszwang an einem Strang zieht.
Pahl selbst tritt nach drei Amtsperioden nicht mehr an. »Ich überlasse das Feld den Jungen«, sagt die 68-Jährige. Die Arbeit habe ihr immer Spaß gemacht. »Es ist aber doch einiges an Amt für die Ehre.« Altgediente wie Pahls Stellvertreter Gerold Bross und Markus Wagner steigen nicht mehr in den Ring. Auch Sven Schwarz tritt nicht mehr an.
Was gelungen ist in der vergangenen Amtsperiode? Der Hochwasserschutz an der Roßbergschule, der neue Jugendtreff nach Jahren der Containerlösung waren große Baustellen. Dass im Flächennutzungsplan »Zukunftsperspektiven« für Wohnen und Gewerbe stehen, freut die Noch-Rathauschefin ebenso wie »viele kleine Sachen«, etwa die Umgestaltung der Hauptstraße beim Tulpenplatz. Die Verkleinerung der Kernzone des Biosphärengebiets von 103 auf jetzt 69 Hektar sieht sie ebenfalls als positive Veränderung, die das Gremium auf den Weg gebracht hat.
Unvollendet: Eine einheitliche Temporeduzierung auf der Ortsdurchfahrt. Und: der Roßberghallenanbau, ein Projekt, das trotz großen bürgerschaftlichen Engagements immer noch der Realisierung harrt. »Das neue Gremium muss dranbleiben«, sagt Pahl. Auch der Radweg an die Gönninger Seen bleibt ein unerfülltes Wunschprojekt und Auftrag an die Nachfolger. Vielleicht eine Nachfolgerin? Bezirksgemeinderätin Claudia Gumpper tritt wieder an und bestätigt auf GEA-Nachfrage, dass sie auch Ambitionen auch den Chefinnenposten hat . (GEA)