»Sie spielt in einer anderen Liga«Deshalb der Versuch, mit peppigen Veranstaltungen jüngere Leute für den Gesang zu begeistern - und für den Verein. Dazu leistet auch Elena Negritch-Lumpp einen charmanten und hochklassigen Beitrag. Die gebürtige Ukrainerin, die schon mit 15 Jahren ans Moskauer Konservatorium ging und derzeit an der Musikhochschule Trossingen studiert, ist seit sechs Jahren musikalische Leiterin des Gesangvereins Ohmenhausen - und hat ihm einen Quantensprung sowie etliche neue Mitglieder beschert. Die 38-Jährige ist studierte Pianistin, Sängerin und Musikpädagogin. »Sie spielt in einer anderen Liga«, sagt Scheuing, »aber sie kriegt es hin, dass eine Bezirksliga auch noch mithalten kann.«
Man habe sich musikalisch enorm weiterentwickelt, seit Negritch die Ohmenhäuser unter ihre Fittiche genommen hat, stimmt Lutz in den Lobgesang mit ein. »Hätten wir so weiter gemacht wie vor fünf, sechs Jahren, dann wären immer mehr abgesprungen und wir wären jetzt am Boden.« Doch nicht nur die Art des Liedguts, sondern auch die Auswahl für die Auftritte mache den Erfolg aus. Und da habe Elena Negritch-Lumpp einfach ein gutes Gespür. »Sie weiß, was die Leute gerne hören.«
Davon kann man sich bei der Serenade am 21. Juli überzeugen. Das unkonventionelle, sehr unterhaltsame Programm reicht vom Wiener Melodien-Potpourri über »Kalinka«, »Capri-Fischer« oder »Schuld war nur der Bosa Nova« bis zu Hubert von Goiserns »Weit weit weg« und »Barbar'Ann« von den Beach Boys. Um 19 Uhr startet der »musikalische Bogen um die Welt« (Scheuing) im Hof der Waldschule. Publikum ist dem Gesangverein sicher, denn die jährliche Sommer-Serenade ist fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Ohmenhausen.
Am Sonntag, 22. Juli, startet der Gesangverein mit dem Frühschoppenkonzert eine Premiere. Dafür konnte er einmal mehr »Blacky's Big Band« aus Nagold gewinnen, die der Verein schon beim Stadtfest vor zwei Jahren verpflichtet hatte. Damals hatten die Ohmenhäuser den Garten des Heimatmuseums für sich allein gebucht. »Wir mussten gucken, dass wir Musik reinkriegen, sonst wäre niemand gekommen«, sagt Scheuing. Finanziell sei der Abend kein Hit gewesen, besuchertechnisch sehr wohl: Die Band begeisterte mit ihrem James-Last-Sound das Publikum. Das soll sich am Sonntag, 22. Juli, von 11 bis 15 Uhr wiederholen. Vorbild ist der Betzinger Jazzfrühschoppen mit den »Gluzger«, der schon fast Kultcharakter hat.
In Ohmenhausen werden zum satten Sound ab 10.30 Uhr Flammkuchen, Weißwürste und andere Leckereien von den Vereinsmitgliedern gereicht. Die Organisatoren hoffen auf gutes Wetter (»wenn's regnet, sind wir verloren«) und viele Besucher. Wird der Ohmenhäuser Jazzfrühschoppen ein Erfolg, soll er jedes Jahr stattfinden.
Ein voller Erfolg war der erste Varieté-Abend des Gesangvereins Ohmenhausen vor zwei Jahren. Deshalb gibt es im November eine Neuauflage - wie bei der umjubelten Premiere mit Instrumentalisten, Zauberern und anderen Künstlern sowie einem professionellen Conférencier.
2013 lässt's der Gesangverein dann etwas gemächlicher angehen. (GEA)