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Aktuell Polizeipräsidium

Polizeireform: »Keine Schnellschüsse«

KREIS REUTLINGEN. Im Zuge der anstehenden Polizeireform in Baden-Württemberg setzen sich die Reutlinger Christdemokraten für den Erhalt des örtlichen Polizeipräsidiums ein. Die grün-rote Landesregierung plant bekanntlich die Zusammenführung der derzeit insgesamt 37 Polizeidirektionen zu zwölf regionalen Präsidien.

Das bedeute im Fall Reutlingen die Fusion der Reutlinger, Tübinger und Esslinger Polizeidirektionen mit neuem Sitz in Esslingen, schreibt die CDU in einer Pressemitteilung. »Es kann nicht sein, dass eine Großstadt mit einer Kriminalitätsrate wie Reutlingen kein eigenes Polizeipräsidium mehr hat«, zeigt sich die CDU-Stadtverbandsvorsitzende Gabriele Gaiser empört über die Pläne der Landesregierung.

Massive Fahrzeitverlängerungen

Das neue Polizeipräsidium würde sich von Zwiefalten bis vor die Tore Stuttgarts erstrecken. »Die Reform führt zu massiven Fahrzeitverlängerungen für Polizeibeamte und somit zu gewaltigen Zeitverlusten, das ist ein Unding«, so Gaiser weiter. Des Weiteren soll es zukünftig pro derzeitigem Zuständigkeitsbereich eines Polizeipräsidiums nur noch ein Kriminalkommissariat geben. Dies gehe vor allem zu Lasten der Kriminalaußenstellen und somit auch zu Lasten der Präsenz im ländlichen Raum, fürchtet Gaiser.

Das hieße keine Einsparungen, jedoch weit weniger Präsenz vor Ort. »Eine Polizeireform wurde in Bayern durchgeführt. Dort schätzt man die Kosten der Einführung auf rund 100 Millionen Euro«, gab Stellvertreterin Elisabeth Hillebrand zu bedenken. Laut Innenministerium können über die Kosten noch keine Aussagen getroffen werden. (eg)