Aber zurück zum Rommelsbacher Shootingstar Werner Mayer-Traulsen, der Siegfried Thumm etliche Stimmen abgeluchst haben dürfte. Was dem Standing der »Wählervereinigung Rommelsbach« als solchem jedoch ganz und gar keinen Abbruch tut. Zumal es sich im konkreten Fall lediglich um eine Gewichtsverlagerung innerhalb der eigenen Reihen handelt. Mayer-Traulsen startete nämlich auf derselben Kandidatenliste wie Thumm. Und die »Wählervereinigung Rommelsbach« darf sich – Stimmenverteilung hin, Wahlbeteiligung her – über den Erhalt ihrer bislang fünf Sitze freuen. Sie stellt damit weiterhin die stärkste Fraktion im Bezirksgemeinderat, wird allerdings auf das Engagement von Jürgen Grund verzichten müssen, der seinen neuerlichen Einzug ins Gremium verpasste.
Verpasst hat diesen auch Andreas Neher von der Gruppierung »Rommelsbach aktiv«, die etwas Federn lassen musste. Zwar verfügt sie mit Georg Leitenberger nach wie vor über einen zugkräftigen Kommunalpolitiker – der Kriminalhauptkommissar fuhr mit 1 231 Stimmen das drittbeste Ergebnis ein und sitzt künftig auch für die Freien Wähler im Reutlinger Stadtparlament –; gleichwohl geht die Fraktion geschwächt aus der Abstimmung hervor: Statt bislang vier sind es jetzt nur noch drei Sitze, die »Rommelsbach aktiv« innehat.
Drei statt zwei
Dafür gelang es der CDU ihren Einfluss ausweiten. 2009 erstmals ins Rennen gegangen, konnte sie nun, im zweiten Anlauf, einen zusätzlichen Sitz ergattern. Statt zwei sind es fürderhin drei Mandate, die die Fraktion um Vize-Bezirksbürgermeisterin und Stadträtin Gabriele Gaiser (1 004 Stimmen) für sich in Anspruch nimmt. Wobei es auch hier ein kommunalpolitischer Newcomer ist, der die CDU-Fraktion in Rommelsbach verstärkt.Reiner Linsenbolz heißt er, bekleidet derzeit noch den Direktorenposten am Reutlinger Friedrich-List-Gymnasium und ist vor Ort bis dato vor allem durch sein Engagement auf Vereinsebene aufgefallen. Sein politisches Glück hatte er heuer erstmals auch auf der Reutlinger CDU-Gemeinderatsliste gesucht. Indes: Vom Fleck weg schaffte Linsenbolz den Sprung ins Stadtparlament nicht.
Unterm Strich: In Rommelsbachs elfköpfigem Gremium halten demnächst zwei neue Räte Einzug, die sich gemeinsam mit den neun erfahrenen Mitgliedern sattsam bekannter, teilweise sogar angestaubter kommunalpolitischer Herausforderungen stellen müssen.
Denn auch wenn sich Personalien geändert haben, die Topthemen sind in Rommelsbach, dem Zentrum des Nordraums, gleich geblieben: etwa die Reduzierung des (Schwerlast-)Verkehrs oder der Bau eines Pflegeheims. Nicht zu vergessen, der Erhalt der Turn- und Festhalle im alten Dorfkern, die Verbesserung des Radwegenetzes und die Ausarbeitung eines schlüssigen Ortsentwicklungskonzepts.
All diese Punkte haben sich in den Wahlprogrammen der lokalen Polit-Gruppen wiedergefunden und legen deshalb schon jetzt den Schluss nahe, dass frischgebackene und wiedergewählte Ehrenämtler – gleich welcher politischen Couleur – an einem Strang zu ziehen gedenken, wenn’s um die thematischen Schwergewichte vor Ort geht. (GEA)
»Wählervereinigung Rommelsbach« (5 Sitze): Werner Mayer-Traulsen (neu) 1 692 , Siegfried Thumm 1 404, Markus Kern 937, Thorsten Schmid 860, Jürgen Weber 808.
Ersatzbewerber: Antje Doms 785, Jürgen Grund 678, Peter Meinhardt 515, Curt-Jürgen Raiser 503, Jan-Martin Veit 415, Alexandra Beck 370.
»Rommelsbach aktiv« (3 Sitze): Georg Leitenberger 1 231, Andrea Löffler 922, Frank Wagner 724.
Ersatzbewerber: Andreas Neher 518, Oliver Scheuerer 342, Manfred Mistele 335, Alexander Schöck 330, Andreas Wacker 251, Olaf Knobbe 244, Rolf Kuhn 163, Matthias Scherer 134.
CDU (3 Sitze): Gabriele Gaiser 1 004, Reiner Linsenbolz 697, Andreas Sulz 606.
Ersatzbewerber: Philip Schwaiger 489, Karl Keppler 381, Matthias Vöhringer 359, Daniel Meixner 287, Gerda Koppi 270, Joachim Fauser 220, Jürgen Weist 163, Dietmar Oßwald 96.