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Ortschaftsratswahl Betzingen: SPD weiter im Höhenflug

REUTLINGEN-BETZINGEN. Die SPD in Betzingen ist nicht zu bremsen. Schon bei den letzten Kommunalwahlen ließ sie mit 29,7 Prozent überraschend alle anderen Gruppierungen hinter sich und konnte der FWV sogar einen Sitz abjagen. Keine Eintagsfliege: Die Genossen legten jetzt noch mal zu und erreichten mit 33,4 Prozent ihr bestes Ergebnis überhaupt. Stimmenkönig mit gewaltigem Abstand ist einmal mehr Bezirksbürgermeister Thomas Keck. Schwere Schlappe dagegen für FDP-Rat Hagen Kluck, der von 1 424 auf magere 973 Stimmen abrutschte. Seinen Sitz behält er trotzdem.

Betzingens Bezirksbürgermeister Thomas Keck – auf dem Foto bei der Eröffnung des Dorffestes mit OB Barbara Bosch – hat allen Gru
Betzingens Bezirksbürgermeister Thomas Keck – auf dem Foto bei der Eröffnung des Dorffestes mit OB Barbara Bosch – hat allen Grund, ein Fass aufzumachen: Er hat ein hervorragendes Ergebnis eingefahren, und auch seine Partei, die SPD, hat alle anderen Gruppierungen weit hinter sich gelassen. GEA-ARCHIVFOTO
Betzingens Bezirksbürgermeister Thomas Keck – auf dem Foto bei der Eröffnung des Dorffestes mit OB Barbara Bosch – hat allen Grund, ein Fass aufzumachen: Er hat ein hervorragendes Ergebnis eingefahren, und auch seine Partei, die SPD, hat alle anderen Gruppierungen weit hinter sich gelassen. GEA-ARCHIVFOTO
»Man freut sich«, kommentiert SPD-Mann Thomas Keck das hervorragende Abschneiden seiner Partei in Betzingen – und sein persönliches auch. Bei den Wahlen 2009 errang die SPD zum ersten Mal einen vierten Sitz. Damals war’s eine knappe Geschichte. Diesmal nicht. Die Genossen lagen sogar in allen Betzinger Wahlbezirken und noch dazu bei der Briefwahl vorn. Im Wahllokal im evangelischen Gemeindehaus, also der Ortsmitte, kamen sie auf rekordverdächtige 40,7 Prozent.

Leichte Zugewinne bei Grünen

»Unser Wahlziel war es, den vierten Sitz zu halten, das konnte erreicht werden«, sagt Keck. Darauf könne die SPD stolz sein. Umso mehr, als das neue Zählverfahren kleine Gruppierungen eindeutig begünstige. »Ich freue mich natürlich«, sagt Thomas Keck zu seinem persönlichen Abschneiden: Mit 3 568 Stimmen (2009: 3 294) hat er noch mal eine Schippe draufgelegt. »Es tut einfach gut, wenn die geleistete Arbeit honoriert wird«, so der umtriebige Ortsvorsteher.

Das zweitbeste Ergebnis auf der SPD-Liste heimste Margot Stoll ein, die sich von 866 auf 1 453 Stimmen steigerte. Auch TSV-Chef Hartmut Digel (plus 353 Stimmen) konnte noch mal zulegen. Neu für die SPD im Betzinger Ortschaftsrat ist Hoffmannschul-Rektor Lothar Richter.

Allenfalls verhaltenen Grund zur Freude hat die Betzinger CDU. 2009 erreichte sie mit 20,3 Prozent einen Tiefstand, mit 20,9 Prozent gelang ihr diesmal ein leichter Zugewinn. Und sie bleibt – zwar knapp, aber immerhin – zweitstärkste Kraft im Gremium. An der Besetzung mit Annette Seiz (1 281 Stimmen) und Rolf Thiebach (1 234) ändert sich nichts. Beide haben Stimmen dazu gewonnen.

Ihr sattes Plus vom letzten Mal konnten die Betzinger Grünen diesmal nicht wiederholen. Von 19,1 Prozent steigerten sie sich aber immerhin auf 19,9 Prozent und liegen damit erstmals vor den Freien Wählern. Neu dabei ist Friedemann Rupp. Der hatte zwar schon 2009 kandidiert und war auch gewählt worden. Er verzichtete damals allerdings zugunsten seines Vaters Martin Rupp auf seinen Sitz. Rupp junior erreichte diesmal 1 799 Stimmen, sein grüner Mitstreiter Frank Schmid 1 231.

Leichte Zugewinne bei den Grünen, leichte Verluste bei den Freien Wählern: Die waren schon 2009 auf 20 Prozent abgerutscht, diesmal schafften sie nur 19,3 Prozent. Die neuen FWV’ler sind die alten, nämlich Kurt Gugel und Dagmar Krause – beide mit durchaus beachtlichen Ergebnissen. Was für Hagen Kluck nicht gilt. Und auch nicht seine Partei, die FDP, die mit 6,6 Prozent (2009: 10,8) Schlusslicht ist.

Wermutstropfen in Betzingen: Die Wahlbeteiligung liegt nur bei 38 Prozent. Keine Veränderungen bei den Sitzen, auch personell fast alles wie gehabt – Thomas Keck, der erneut als Bezirksbürgermeister kandidieren will, sieht das durchaus positiv. »Man darf hoffen, dass dieses Gremium an die erfolgreiche Arbeit des letzten Bezirksgemeinderates anknüpfen wird.« Denn der, so Keck, sei ein »echtes Kollegium« gewesen. »Wenn wir das fortschreiben können, wäre das klasse für Betzingen.« (GEA)

SPD (4 Sitze): Thomas Keck 3 568, Margot Stoll 1 453, Hartmut Digel 1 383, Lothar Richter 1 126 (neu). Ersatzbewerber: Nadine Müller 697, Herbert Binsch 688, Susanne Immer 482, Andrea Bleher 450, Frank Müller 422, Günter Forster 411, Marianne Wörner 355. CDU (2 Sitze): Annette Seiz 1 281, Rolf Thiebach 1 234. Ersatzbewerber: Mark Gutmann 764, Thomas Norbert Lesniak 661, Ulrich Bögle 572, Uwe Alle 561, Mario Kolb 512, Günther Riekert 421, Herbert Speidel 339, Alexander Nothaft 289, Peter Renz 271.

Grüne (2 Sitze): Friedemann Rupp 1 799 (neu), Frank Schmid 1 231. Ersatzbewerber: Marc-Oliver Klett 500, Dr. Martin Schöfthaler 494, Christina Votteler 485, Susanne Häcker 460, Wolfgang Gebler 447, Ulrike Herrmann 321, Frank Schäfer 292, Sigrid Klett 279, Lothar Kalka 262.

FWV (2 Sitze): Kurt Gugel 1 349, Dagmar Krause 1 246. Ersatzbewerber: Jenny Winter-Stojanovic 869, Michael Frank 579, Fré dé rique Mayer 390, Günter Schmidt 374, Julika Schaupp 356, Anita Junk 342, Wolfgang Locher 321, Heinrich Rieber 317, Hans Ulrich Beck 224.

FDP (1 Sitz): Hagen Kluck 973. Ersatzbewerber: Dr. Reinhard Riekeles 236, Terez Paraszhidiszne Bartucz 147, Rolf Hipp 137, Susanne Dieterich 132, Jürgen Hohloch 125, Kai Uwe Schwille 118, Albert Gaiser 112, Ernst Hödl 77, Bernd Willi Stotz 63, Polychronis Tasioulis 54.