Logo
Aktuell Jubiläum

Obst- und Gartenbauverein sorgt für Idyllen in Mittelstadt

Zu seinem 75. Jubiläum hat der Obst- und Gartenbauverein Mittelstadt eine glänzende Zukunft. Was dieser Verein offensichtlich richtig macht.

Bianca Oswald und Gerhard Knecht haben den Obst- und Gartenbauverein Mittelstadt mit anderen Menschen zu einer nach 75 Jahren bl
Bianca Oswald und Gerhard Knecht haben den Obst- und Gartenbauverein Mittelstadt mit anderen Menschen zu einer nach 75 Jahren blühenden Gemeinschaft gemacht. Foto: Stephan Zenke
Bianca Oswald und Gerhard Knecht haben den Obst- und Gartenbauverein Mittelstadt mit anderen Menschen zu einer nach 75 Jahren blühenden Gemeinschaft gemacht.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN-MITTELSTADT. Wer’s auf dem Balkon oder im Garten schön haben möchte, braucht mehr als den grünen Daumen. Seit 75 Jahren ist der Obst- und Gartenbauverein Mittelstadt (OGV) die Quelle für jenes Fachwissen, das Idyllen erst möglich macht. Nicht nur das Jubiläum wird demnächst gefeiert, sondern dabei auch auf eine blühende Zukunft angestoßen. Denn, wie die frisch gegründete Kindergruppe des OGV zeigt, wächst und gedeiht der Verein. Ein Besuch im Garten der Menschen, die dafür verantwortlich sind, verzaubert.

Mit ihrem orangen Poloshirt ist Bianca Oswald als eine der Damen aus dem Vorstandstrio der Farbtupfer im eigenen Garten. Gemeinsam mit Gerhard Knecht, von 1989 bis 2021 Vorsitzender, steht sie zwischen Bohnensträuchern und Salatköpfen. Alles prächtig gewachsen hier. In der Nähe gackern Hühner, schnattern Gänse, schnuppern Kaninchen auf ihren Käfigen die frische Gartenluft. Schon Erwachsene sind hingerissen, aber die Mädchen und Jungen der Kindergruppe vollkommen aus dem Häuschen. Mit ihrer Aktion »Naturentdecker« hat Oswald die jungen Mittelstädter erst in die Natur und dann in den OGV gelockt. Immer wieder etwas Neues zu machen, ist ganz typisch für den Obst- und Gartenbauverein.

Fest zum 75. Jubiläum

Freunde des Obst- und Gartenbauvereins Mittelstadt sowie alle, die es noch werden möchten, sind zur Feier des 75-jährigen Jubiläums am Samstag, 13. Juli, ab 18 Uhr in die Festhalle Mittelstadt eingeladen. Der Saal öffnet bereits um 17.30 Uhr. Für das leibliche Wohl und Unterhaltung ist bestens gesorgt. Der Eintritt ist frei, aber um beispielsweise die Menge der benötigten Stühle und Tisch kalkulieren zu können, bittet der Verein um eine Anmeldung bis zum 28. Juni bei Thomas Schrade. Telefonisch unter 07127/80722 beziehungsweise schriftlich als E-Mail. (pr)

thomasschrade@web.de

Gegründet am 12. Juli 1949 im Gasthaus Lamm führt der Verein beispielsweise zu seinem 10. Geburtstag einen Blumenschmuck-Wettbewerb ein. Die Chronik der kommenden Jahre liest sich wie eine Verbeugung vor allen, die am Grünen Gefallen finden. Da werden Häcksler für die Kompostbereitung angeschafft, Lavamehl und Blumenerde in großen Mengen bestellt. Bis heute ein Service des Vereins für die Mittelstädter. Im Jahr 1990 beginnt etwas, das bis in die Gegenwart Früchte trägt.

Es ist die Kooperation mit der Grundschule Mittelstadt. Einerseits wird die Pflanzung eines Jahrgangsbaumes durch die Schüler vereinbart, andererseits die Schaffung eines Biotopes im Gewann Hardt. Was beides für Generationen von Kindern bedeutet hat, lässt sich daran erkennen, dass bei der Renovierung des Biotops 2023 ganz viele Mütter mit ihrem Nachwuchs dabei gewesen sind – weil Mami einst beim Anlegen des Tümpels mitgeholfen hat. So mancher, der als älterer Mensch mit der Sense mäht, hat das bei einem Kurs des Vereins gelernt. Zahlreiche Obstbäume im Ort wurden via Sammelbestellung günstig beschafft. Es sind die handfesten Vorzüge, die den Obst- und Gartenbauverein erfolgreich durch die Jahrzehnte bringen.

Die Kindergruppe des OGV Mittelstadt am Beet. Die Mädchen und Jungen sind der Beweis dafür, dass der Verein Zukunft hat.
Die Kindergruppe des OGV Mittelstadt am Beet. Die Mädchen und Jungen sind der Beweis dafür, dass der Verein Zukunft hat. Foto: Stephan Zenke
Die Kindergruppe des OGV Mittelstadt am Beet. Die Mädchen und Jungen sind der Beweis dafür, dass der Verein Zukunft hat.
Foto: Stephan Zenke

Praktisch veranlagt ist auch das aktuelle Vorstandstrio. »Wir teilen uns die Arbeit«, erklärt Bianca Oswald, die gemeinsam mit Schriftführerin Cornelia Weigold von Ayx und Kassierer Patrick Decker den OGV führt. Alle gemeinsam wollen ein bürgernaher Verein für Generationen sein, setzen sich für den Erhalt der Streuobstwiesen ein und beteiligen sich an landschaftspflegerischen Maßnahmen. Naturnahe Informationen rund um Garten, Obstanbau, Naturpflege und Naturschutz sind ein Schwerpunkt der Tätigkeit für die mittlerweile über 200 Mitglieder – Tendenz langsam und stetig steigend. »Wir haben uns schon mit dem neuen Führungstrio verjüngt. Wir haben ein junges Team«, freut sich der ehemalige Vorsitzende Gerhard Knecht. Seine Verbundenheit mit dem Verein zeigt sich schon alleine daran, dass er neben Bianca Oswald in ihrem grünen Paradies fürs Foto Model steht.

»Beratung, Information und geselliges Miteinander machen den OGV zeitlos«, sagen Oswald und Knecht gemeinsam, »manche Leute wollen sich wieder selbst versorgen. Damit sie wissen, woher die Sachen kommen«. Selbstversorgung war auch zur Gründungszeit der eigentliche Anlass, so einen Verein nach den Entbehrungen des Zweiten Weltkrieges zu gründen. Bei diesen und anderen Gartenprojekten unterstützen dann die Fachfrauen und Fachmänner des Vereins. Sehr respektabel das Veranstaltungsprogramm.

Jedes Jahr gibt es mindestens einen Ausflug, teils sogar mehrere Tage lang. Im November lockt der Familienabend. Im Frühjahr kommen Schnittkurse gerade passend. Zur Sommerzeit wird gemeinsam gehockt und gegrillt. Die Blumenerde-Bestellung gehört immer dazu. Auf dem Weihnachtsmarkt strahlt stets ein eigener Stand im Kerzenlicht.

Lustig und lecker gewinnt der OGV auch seinen Nachwuchs. Neben den Touren der »Naturentdecker« gibt es auch die Apelsaftaktion für Erstklässler, die auf der Streuobstwiese mit den Jahrgangsbäumen zuerst Äpfel auflesen dürfen. Dann wird alles auf den Schulhof transportiert, wo Muser und Hydropresse schon warten. Jeder Schluck vom selbst gemachten Most löst Begeisterung aus. (GEA)

www.ogv-mittelstadt.de