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Aktuell Mobilität

Neue Reutlinger Stadtbahnhalte ab 2026 in Betrieb?

Die Inbetriebnahme der beiden neuen Reutlinger Regional-Stadtbahn-Haltepunkte Bösmannsäcker und RTunlimited verzögert sich. Auch die TramTrains kommen später. Das sind die Gründe.

Fast fertig: An der Haltestelle Bösmannsäcker rauschen alle Züge noch durch.  Das soll sich 2026 ändern.
Fast fertig: An der Haltestelle Bösmannsäcker rauschen alle Züge noch durch. Das soll sich 2026 ändern. Foto: Frank Pieth
Fast fertig: An der Haltestelle Bösmannsäcker rauschen alle Züge noch durch. Das soll sich 2026 ändern.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Premiere im Saarland für den TramTrain, der dereinst auch in der Region Neckar-Alb als Regional-Stadtbahn ganz neue öffentliche Mobilität schaffen soll. Den Saarbrückern ist gerade ihr erstes Fahrzeug aus dem Beschaffungsprojekt »VDV-TramTrain« vorgestellt worden: Sechs Verkehrsunternehmen aus Deutschland und Österreich bündeln darin ihre Kräfte, um eine gemeinsame Fahrzeugplattform zu entwickeln, die, so heißt es im Werbetext, »Maßstäbe für den künftigen Schienenverkehr setzt«. Für das komplexe Zulassungsverfahren sind bereits mehrere Fahrzeuge im Einsatz. In München wurden beispielsweise elektromagnetische Verträglichkeitsprüfungen gemacht. In Wien hat ein Fahrzeug Tests in der Klimakammer bestanden.

Auch RTunlimited harrt der Einweihung.
Auch RTunlimited harrt der Einweihung. Foto: Frank Pieth
Auch RTunlimited harrt der Einweihung.
Foto: Frank Pieth

Die Reutlinger sollten eigentlich 2027 ihren ersten TramTrain erhalten, zunächst als Test- und Schulungsfahrzeug. Unwetterschäden in der Region des Herstellerwerks in Valencia im Oktober 2024 verzögern den Termin. Die genauen Auswirkungen auf den Lieferplan werden derzeit noch mit der Firma Stadler verhandelt, heißt es aus dem Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb (RSBNA).

Derweil mehren sich die Fragen, wie es denn an den beiden neuen Haltepunkten Bösmannsäcker und RTunlimited weitergeht: An bestehenden Bahngleisen liegend sollten sie als erste Leuchtfeuer des ÖPNV-Großprojekts bereits 2022 in Betrieb genommen werden. Beide Halte sollen noch in diesem Jahr gänzlich fertiggestellt werden, erklärt Zweckverbands-Pressesprecherin Andrea Müller auf Nachfrage. »Kleinere Arbeiten« etwa an der Bahnsteigausstattung müssten noch vollendet werden. Bei beiden fehle noch der Anschluss ans 50-Hz-Stromnetz, bei Bösmannsäcker stehe noch die Installation der beiden Aufzüge an. Federführend ist die Tochtergesellschaft RSBNA Erms-Neckar-Bahn Schieneninfrastruktur GmbH (RSBNA SI).

Gründe für die Verzögerung der Inbetriebnahme

Für das Halten der Züge sei dann der Zeitplan für den Umbau der Signaltechnik in Reutlingen maßgebend. Er könne jedoch nur in Abstimmung mit der DB-Infrastrukturtochter DB InfraGO erfolgen, mit der sich die RSBNA SI in »fortlaufendem engen Austausch« befinde. »Ziel« bleibe die Bedienung der Haltepunkte ab dem Jahr 2026.

Neues TramTrain-Fahrzeug bei der Vorstellung in Saarbrücken.
Neues TramTrain-Fahrzeug bei der Vorstellung in Saarbrücken. Foto: Quelle: Saarbahn/Patrick Biegaj
Neues TramTrain-Fahrzeug bei der Vorstellung in Saarbrücken.
Foto: Quelle: Saarbahn/Patrick Biegaj

Als maßgebliche Ursache für die Zeitplanverschiebung beim Signaltechnik-Umbau nennt der Zweckverband die verzögerte Planung des neuen Stellwerk-Bedienplatzes in Reutlingen und fehlendes Fachpersonal für den Umbau der technisch zusammenhängenden elektronischen Stellwerke in Reutlingen und Metzingen.

Am Haltepunkt RTunlimited soll dann künftig die S6 (Bad Urach – Pfullingen) halten, am Haltepunkt Bösmannsäcker die S5 (Engstingen – Tübingen – Entringen) sowie die S2 (Reutlingen Süd – Gomaringen – Mössingen). Der erste Echteinsatz eines TramTrains soll auf der Linie S6 stattfinden, sobald Züge ausgeliefert werden.

Bis dahin werden jedoch an beiden Haltepunkten zunächst alle 30 Minuten die Züge der RB 63 (Bad Urach – Tübingen) anhalten. Nicht vorgesehen ist indes dort ein Stopp der RE- und MEX-Züge. Als Zielpunkt für die Fertigstellung der Neubaustrecken des Gesamtprojekts ist weiter das Jahr 2033 anvisiert. Die sukzessive Realisierung von Echaztalbahn und Gomaringer Spange solle dabei, so heißt es aus dem Zweckverband, Teilinbetriebnahmen »relativ unkompliziert« möglich machen. (GEA)