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Nach dem ÖPNV-Neustart: Wo klemmt’s?

Beim neuen Reutlinger Buskonzept läuft noch nicht alles rund. Der GEA sammelt Verbesserungsvorschläge

Alles im grünen Bereich? Das sieht im Einmündungsbereich von Garten-/Karlstraße zuweilen gar nicht so aus.Foto: Meyer
Alles im grünen Bereich? Das sieht im Einmündungsbereich von Garten-/Karlstraße zuweilen gar nicht so aus.Foto: Meyer Foto: Jürgen Meyer
Alles im grünen Bereich? Das sieht im Einmündungsbereich von Garten-/Karlstraße zuweilen gar nicht so aus.Foto: Meyer
Foto: Jürgen Meyer

REUTLINGEN. Reutlingens neues ÖPNV-Konzept bewegt – auch die Gemüter. Zwar liegt der Startschuss für die schöne neue Welt der achalmstädtischen Personenbeförderung erst sechs Tage zurück, kann sich innerhalb dieses denkbar kurzen Zeitraums und angesichts der Vielzahl an Veränderungen natürlich noch nicht alles reibungslos eingetaktet haben. Dass der Busverkehr auf der Garten- und Karlstraße alles andere als rundläuft, ist offensichtlich – und Kritiker mutmaßen, dass er dies wahrscheinlich niemals tun werde.

Quantensprung rückwärts

Vor allem während der Rushhour, so wird moniert, kommen sich Pkws und Busse, aber auch Busse und Busse am neuralgischen Knotenpunkt von Garten- und Karlstraße ins Gehege und bremsen sich gegenseitig aus. Die Folge: Staus, die fahrplanmäßige An- und Abfahrtszeiten konterkarieren, zu habhaften Verspätungen führen und mitunter sogar Fußgänger gefährden.

Mindestens eine Tübinger Studentin, die bislang per ÖPNV zwischen Eningen und der Unistadt pendelte, haben die genannten Unzulänglichkeiten inzwischen zum Umsteigen veranlasst. Und zwar aufs Auto. Ein Quantensprung rückwärts also. Zumal der Transfer von Eningen gen Reutlinger Hauptbahnhof oder umgekehrt innerhalb der Stoßzeiten satte vierzig statt der versprochenen zwanzig Minuten beansprucht. Da, heißt es, sei man mit dem Fahrrad deutlich schneller am Ziel.

Missliche Ampelschaltung

Behinderungen in Starklastphasen außerdem: am Achalmbad. Hier wie da, sagen Beobachter, sind es missliche Ampelschaltungen (in der Gartenstraße soll kommende Woche diesbezüglich nachgebessert werden), die den Verkehr »fast zum Erliegen« bringen. Derweil Anwohner der Beutter- und Kaiserstraße über massive, busbedingte Lärmbelästigung klagen und sich bei manchem Einzelhändler und Gastronom Sorgenfalten in die Stirn graben: weil die gewohnt reibungslose Warenanlieferung plötzlich nicht mehr funktioniert. Mal eben am Straßensaum parken und ausladen? Fehlanzeige – mangels Stellplätzen, von denen an Burgplatz, Beutter- und Gartenstraße etliche abhandengekommen sind.

Trotz derlei Handicaps und Stockungen ist in puncto »ÖPNV-Neustart« freilich noch vieles im Fluss, sammelt die Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) Erfahrungswerte. Außerdem betont Unternehmenssprecher Bernd Kugel, dass bislang nichts »in Stein gemeißelt ist«. Dankbar nehme man deshalb Anregungen an, sei offen für konstruktive Kritik und bestrebt, »ständig nachzujustieren«.

Konstruktive Kritik und Erfahrungswerte sammelt ab sofort auch die Lokalredaktion des Reutlinger General-Anzeigers. In ihrem GEA-Leserforum veröffentlicht sie ab kommender Woche Zuschriften rund um den ÖPNV. In loser Folge und einer separaten Rubrik soll dies geschehen. Wobei Teilnehmer darum gebeten sind, ihre Beiträge sachlich und in gebotener Kürze zu formulieren. Als Faustregel für die Textlänge gilt: 1 500 Zeichen ohne Leerzeichen. Wer sich deutlich über diese Vorgabe hinwegsetzt und E-Mails epischen Ausmaßes verfasst, muss mit starker Straffung rechnen. Kürzungen behält sich der GEA nämlich grundsätzlich vor.

Beleidigungen unerwünscht

Und inhaltlich? Sind Stellungnahmen, die stark verallgemeinern oder beleidigen, unerwünscht. Sie werden den Weg in den Lokalteil nicht finden, sondern dort landen, wo sie hingehören: im Papierkorb. Ansonsten aber soll munter diskutiert, kritisiert und – ja, auch das – gelobt werden. Wo klemmt’s und wo flutscht’s? Wie ließe sich was entschärfen? Der GEA will es wissen. Machen Sie mit! (GEA)

 

IHRE MEINUNG IST GEFRAGT

Auf Missstände hinweisen und Verbesserungen würdigen – aber nicht im stillen Kämmerlein, sondern im GEA-Leserforum: Ab sofort ist das möglich. Denn vom heutigen Samstag an steht eine hierfür eingerichtete E-Mail-Adresse – gea-forum@gea.de – allen frei, die sich mit Nennung von Vor- und Nachnamen zum neuen ÖPNV-Konzept äußern wollen. Während des Aktionszeitraums fließen Zuschriften zum Thema Stadtbusse in eine Sonderrubrik des Lokalteils. Auf den Leserbriefseiten finden sie vorläufig keine Berücksichtigung mehr. (ekü)

gea-forum@gea.de