Dr. Rudolf Slaby hatte den Prototyp 1919 zunächst für seinen Privatgebrauch gebaut. Das Auto erregte Aufsehen, auch weil es aufgrund seiner Leichtigkeit im Vergleich zu anderen Autos flott daherkam. So tat sich Slaby mit seinem Vetter Hermann Beringer zusammen, um die gewerbsmäßige Fabrikation des Wagens aufzunehmen. Job-Siegfried Loefflers Vater Walter, der eine Beringer-Tochter geheiratet hatte, wurde ebenfalls Anteilseigner der Firma SB-Automobil-Gesellschaft und leitete den Verkauf.
An den Einsitzer konnte ein Beiwagen angehängt werden: So konnte der junge Job-Siegfried nebst Cousine zur Schule gefahren werden, wie im Bild oben zu sehen ist. Ein Zweisitzer, ein kleiner Lastenwagen und eine Variante mit Verdeck kamen später hinzu.
Japan Hauptabnehmer
Die meisten Wagen lieferte das Unternehmen schon bald nach Japan. Beim großen Erdbeben im Frühjahr 1923 in Japan wurde allerdings der Großteil einer Sendung vernichtet, erzählt Loeffler. Das E-Autoprojekt ging baden, bevor es richtig in die Gänge gekommen war, weil nach der Katastrophe der japanische Markt zusammenbrach. Die zunehmende Inflation brachte das Unternehmen in zusätzliche Schwierigkeiten. »Zuletzt ist das Projekt eingeschlafen«, erinnert sich Loeffler. 1924 meldete die SB-Automobil-Gesellschaft Konkurs an.Loeffler blieb ein Elektro-Auto-Fan und verfolgt nun dessen weltweite Renaissance mit großem Interesse in den Medien.
Der Ingenieur sieht gute Chancen, aber auch etliche Schwierigkeiten für weitreichende E-Mobilität. Ein Problem ist seiner Auffassung nach die Energieversorgung: »Wenn alle E-Autos fahren, geht das nur über Atomstrom.« (GEA)