Logo
Aktuell Prozess

Messer-Attacke: Angeklagter will Stimmen gehört haben

Ein Iraker sticht auf einen 21-jährigen Flüchtling aus Saudi-Arabien ein. Er will Stimmen gehört haben, die ihn zur Tat drängten.

»Justitia«, Göttin der Justiz und der Gerechtigkeit, vor einem Gerichtsgebäude. Foto: Daniel Reinhardt
»Justitia«, Göttin der Justiz und der Gerechtigkeit, vor einem Gerichtsgebäude. Foto: Daniel Reinhardt
»Justitia«, Göttin der Justiz und der Gerechtigkeit, vor einem Gerichtsgebäude. Foto: Daniel Reinhardt

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Völlig unvermittelt und ohne Grund ging ein 20-jähriger Iraker in einer Reutlinger Asylbewerberunterkunft mit einem Messer auf einen Mann aus Saudi Arabien los. Er stach mehrmals auf sein Opfer ein und verletzte es lebensgefährlich. Der Iraker muss sich nun seit Montag als Heranwachsender vor der 3. Großen Jugendkammer des Tübinger Landgerichts wegen versuchten Mordes verantworten.

Der Angeklagte erzählte gestern in seinen Einlassungen zur Tat allerdings recht wirres Zeug. Er sei an dem Tag, es war der 17. September 2017, zuerst im Reutlinger Jugendclub »Zelle« gewesen. Dort sei er auf sein späteres Opfer getroffen, das ihn immer in eine dunkle Ecke gezogen habe. »Ich hab sehr viel Angst gehabt«, meinte der 20-Jährige.

Er habe zuvor noch eine Tablette genommen. Danach wisse er fast nichts mehr, »ich war völlig durcheinander«, so der Angeklagte weiter. Er habe immer wieder Stimmen gehört, die ihm gesagt hätten, was er tun solle. Deshalb tauchte  er später der Asylbewerberunterkunft in der Roanner Straße auf. Dort sollen auch Verwandte von ihm wohnen.

Er traf allerdings in einem der Zimmer wieder auf den 21-Jährigen aus Saudi Arabien. Ohne vorherigen Streit, gar ohne irgendein Wort ging der Angeklagte sofort auf sein Gegenüber los.

Der Prozess wird kommende Woche fortgesetzt. (GEA)