Mehr Zeit für Abschied und Trauer

REUTLINGEN. Für Jürgen T. (Name geändert) war es ein Schock. Als er vor gut zwei Jahren seinen Vater leblos in der Wohnung liegend fand, das Gesicht auf dem Teppich, die Arme unnatürlich verrenkt, da wusste der Arzt, dass jede Hilfe zu spät kommt. Doch obschon durch seinen Beruf an die mitunter hässlichen Gesichter des Todes gewöhnt, traf ihn der Anblick des jäh Verstorbenen wie ein Keulenschlag: Sein Vater, hochbetagt und einem akutem Herzversagen erlegen, war schwarz-bläulich angelaufen. Und Jürgen T. ahnte wohl, dass er dieses Bild kaum mehr würde vergessen können.