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Aktuell Haushalt

Leitfaden in Richtung Zukunft für Altenburg

Altenburger Bezirksgemeinderat hält sich angesichts knapper städtischer Kassen bei den Anträgen zurück.

Die Haltestelle Eyachstraße sollte nach Ansicht der Altenburger Räte ein Pendant auf der gegenüberliegenden Straßenseite bekomme
Die Haltestelle Eyachstraße sollte nach Ansicht der Altenburger Räte ein Pendant auf der gegenüberliegenden Straßenseite bekommen. FOTO: DÖRR
Die Haltestelle Eyachstraße sollte nach Ansicht der Altenburger Räte ein Pendant auf der gegenüberliegenden Straßenseite bekommen. FOTO: DÖRR

REUTLINGEN-ALTENBURG. Zwei Themen dominierten am Mittwochabend die Sitzung des Altenburger Ortschaftsrates: die Haushaltsanträge der Nordraumgemeinde für den städtischen Haushalt 2023 sowie das Regenüberlaufbecken (RÜB) bei der Schule. Anton Schmuker, Abteilungsleiter Abwassertechnik bei der Stadtentwässerung Reutlingen (SER), und Ulrich Haas von »InfraConsult« standen den Räten diesbezüglich Rede und Antwort.

Beim RÜB müssen das Trennbauwerk und die Steuereinheit auf Vordermann gebracht werden. Darüber hinaus wird ein Rechen installiert, der groben Schmutz, der bei Starkregen angeschwemmt wird, auffängt. Darüber hinaus wird ein kleines Betriebshaus gebaut.

Weil aber das RÜB zwischen Altenburger Rathaus und Kindergarten liegt, fallen während der Bauarbeiten vier oder fünf Parkplätze an der Hofschule weg. Vor allem beim Dorffest 2023 wird dann eine Zwischenlösung gebraucht. »Wir haben aber dort so viel Platz, dass wir dann zu einer Lösung kommen«, sagt Bezirksbürgermeister Frank Hofacker.

Lift statt Rampe

Weil der Zugang zum Kindergarten, der über das RÜB läuft, während der Bauzeit vor allem für Rollstuhlfahrer eingeschränkt ist, wird im Freien ein Lift gebaut, der einen barrierefreien Zugang ermöglichen soll. Angedacht war zunächst eine Rampe analog der Rampe beim Rathaus. Weil aber die Rampe keine größere Steigung haben darf, müsste sie eine gewisse Länge haben. Es liegt also an den örtlichen Gegebenheiten, warum der Lift favorisiert wird. Für den Schulbetrieb wird es keine Einschränkungen geben.

Die Investitionskosten für die Ertüchtigung des Regenüberlaufbeckens liegen bei zwei Millionen Euro. Die Altenburger Räte müssen jetzt die Beschlussvorlage absegnen, wenn sie ausgearbeitet ist. Frank Hofacker geht davon aus, dass die Räte die Vorlage absegnen. »Die Baumaßnahmen sind eine Investition in die Zukunft und in die Umwelt.« Mit den Arbeiten könnte im Februar 2023 begonnen werden. Die Fertigstellung ist bei optimalem Verlauf der Baustelle für Mai 2024 geplant.

Zweiter Punkt auf der Tagesordnung waren die Haushaltsanträge. »Die Finanzsituation der Stadt Reutlingen ist bekannt. Deshalb haben wir uns auf einen Haushaltsantrag beschränkt«, sagt Frank Hof-acker – ein Antrag, den die Altenburger schon einmal gestellt haben. Er betrifft die Eyachstraße.

Dort gibt es bislang nur eine Haltestelle für Busse, die in Richtung Kirchentellinsfurt unterwegs sind. Die Altenburger machen sich für eine gegenüberliegende Bushaltestelle stark. Dann könnten Fahrgäste, die von Kirchentellinsfurt kommen, dort aussteigen und müssten nicht wieder zurücklaufen, wenn sie wie jetzt im Dorf aussteigen müssen.

Ebenfalls wünschenswert sei hier eine Querungshilfe, die nicht nur einen sicheren Übergang gewährleisten würde, sondern auch der Verkehrsberuhigung diente. »Viele Autofahrer fahren hier relativ schnell auf den Ort zu«, so Frank Hofacker. Eine Querungshilfe wäre jedenfalls auch dann hilfreich, wenn es die zweite Haltestelle nicht geben sollte. Ob dafür aber die Straße breit genug ist, müsste eruiert werden.

Immer wieder im Gespräch

Auf diesen Antrag haben sich die Altenburger Räte beschränkt. Wünsche haben sie trotzdem. Seit Jahren steht beispielsweise der Fuß- und Radweg von Altenburg nach Rommelsbach immer wieder zur Debatte. Der Weg ist so schmal, dass sich Fußgänger und Radfahrer dort mitunter in die Quere kommen. »Es gibt keine Abtrennung zur Straße hin«, sagt Frank Hofacker. Das Gefahrenpotenzial ist deshalb erheblich. Auch die Überquerungen bei der Einfahrt zur B 464 und der Abzweigung in Richtung Sickenhausen bergen für Radler Gefahren. Noch schmaler ist die Weiterführung des Radweges in Rommelsbach. »Vielleicht findet sich hier eine Lösung im Verbund mit der Nachbargemeinde«, sagt Frank Hofacker.

Wünschenswert sei darüber hinaus ein Radweg von Altenburg nach Oferdingen entlang der Kreisstraße. »Auch das haben wir auch schon lange auf der Agenda«, sagt Frank Hofacker.

Die Liste der Begehrlichkeiten versteht der Altenburger Rat als Leitfaden für die Zukunft, als Vision, in welche Richtung sich Altenburg entwickeln kann und entwickeln muss. »In Altenburg ist nicht alles optimal«, sagt Frank Hofacker. »Aber jetzt die entsprechenden Anträge zu stellen, macht keinen Sinn, wenn man weiß, dass keiner davon genehmigt wird. Wir wissen, dass gespart werden muss.« (GEA)