REUTLINGEN. Ein Bekenntnis der Stadt zu Vielfalt und einer offenen Gesellschaft wünschen sich fünf Chefs von Reutlinger Kulturinstitutionen. Bei einem Gedankenaustausch im Theater Die Tonne haben Dr. Ulrich Bausch von der Volkshochschule, Andreas Roth vom franz.K, Enrico Urbanek und Matthias Schmied vom Theater Die Tonne und Cornelius Grube von der Württembergischen Philharmonie Anstöße für eine Gesellschafts- und Kulturpolitik gegeben, die Interkulturalität in Reutlingen ganz klar bejaht und den Austausch pflegt.
Man dürfe die Diskussion um Migration als angebliche »Mutter aller Probleme« (so Innenminister Horst Seehofer) nicht den Hysterikern überlassen, sagte etwa der Geschäftsführer der Volkshochschule, Ulrich Bausch.
Konzepte seien gefragt, wie man Kultur- und Bildungsangebote in einer Weise »gesellschaftlich inklusiv« gestalten könne, so dass auch Menschen, die bislang nicht oder zu wenig da von profitierten, sich angesprochen fühlten. Die Kulturpolitik sei aufgerufen, systematisch Brücken für Menschen zu bauen, die es hier schwerer haben.
Was Angebote für Jüngere in der Stadt angehe – Stichwort Ausgehkultur –, müsse man sich, so franz.K-Geschäftsführer Andreas Roth, überlegen, ob Reutlingen »eine Kur- oder eine Kulturstadt« sein wolle. Städtisches Leben sei zwangsläufig immer auch mit einem gewissen Lärm verbunden, der für Lebendigkeit stehe. (GEA)