Bezirksbürgermeisterin Christel Metzger wies darauf hin, dass kommerzielle Anbieter scharfe Konkurrenten für die Sportvereine seien. »Sie graben den Vereinen Mitglieder ab.« Den TSV lobte sie für sein Engagement im kulturellen Leben Altenburgs, »sie sind immer mit dabei«. Auch wertete sie die hohe Mitgliederzahl des TSV von knapp 1 000 als Erfolgszeichen. »Das entspricht über 50 Prozent der Einwohnerzahl.« Doch ziehe der TSV mit seinen sechs Abteilungen eben auch Sportbegeisterte aus den umliegenden Gemeinden an.
Herausforderungen
Oberbürgermeisterin Barbara Bosch hob die 290 Jugendlichen im Verein hervor. »Es ist wichtig, dass Jugendliche Kameradschaft lernen, und auch, dass sie sich bewegen lernen.« Die Vereine müssten sich großen Herausforderungen in der Zukunft stellen: Die Sportlergemeinschaft werde wie die Gesellschaft an sich älter, weiblicher und immer mehr Reutlinger haben einen Migrationshintergrund, machte sie klar.Mit Blick auf die städtischen Finanzen ging sie sorgfältig auf die Fördersituation ein: Reutlingens Sportförderprogramm sei in den vergangenen zehn Jahren praktisch kontinuierlich gestiegen, während die Kultur, etwa Stadtbibliothek und Museen, schon seit Jahren Einbußen hinnehmen müssten. »Das hat sich nun durch die Wirtschaftskrise geändert.« Da gerade Maschinenbau und Automobilindustrie, zwei der Reutlinger Schlüsselindustrien, von ihr stark betroffen seien, fehlten Gewerbesteuereinnahmen in beträchtlicher Höhe. Nun könne auch die Sportförderung nicht mehr außen vor bleiben.
Ihre klaren Worte milderte Bosch dann mit einer Jubiläumsgabe ab, »die ist noch nicht gekürzt worden«. Auch andere Gastredner hatten einen Umschlag oder aber Ehrenurkunden dabei, wie etwa Sportkreisvorsitzender Karl-Heinz Walter. Weiter sprachen der Präsident des Landessportverbandes, Dieter Schmidt-Volkmar und der Breitensportwart des Württembergischen Leichtathletikverbandes, Dieter Schneider.
Jugend turnte
Auflockerung bot der Auftritt der Kinderturngruppe, der unter dem Motto »Kinderturnen einst und jetzt« stand: Mit einem braven Ringelreihen wie anno dazumal begannen die Kleinen, um dann mit Pyramiden bauen, Einrad und Inliner fahren bis zum Hip-Hop tanzen einen Abriss über Sportvergnügen im 21. Jahrhundert zu geben.Nach dem Vortrag von Diebold über die 100-jährige Geschichte des Vereins hatte der Erste Vorsitzende noch vier wackere Sportler zu ehren: Horst Thumm, Hans-Jürgen Sulz, Hans Grimm und Ernst Werner erhielten die Ehrennadel für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft im TSV Altenburg. (GEA)