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Kinderkreativwoche von VHS und Kunstmuseum war ein Erfolg

Kreativität von Grundschulkindern gefördert

Ganz schön stark: Kerstin Rilling vom Kunstmuseum und Marlene und Emilia – beide acht Jahre alt – setzen die HAP-Grieshaber-Druc
Ganz schön stark: Kerstin Rilling vom Kunstmuseum und Marlene und Emilia – beide acht Jahre alt – setzen die HAP-Grieshaber-Druckpresse in Gang. Die Schülerinnen hatten mächtig Spaß an der Kinderkreativwoche. FOTO: BÖHM
Ganz schön stark: Kerstin Rilling vom Kunstmuseum und Marlene und Emilia – beide acht Jahre alt – setzen die HAP-Grieshaber-Druckpresse in Gang. Die Schülerinnen hatten mächtig Spaß an der Kinderkreativwoche. FOTO: BÖHM

REUTLINGEN. Ein Erfolg war die ausgebuchte Kinderkreativwoche, die das Kunstmuseum und die Volkshochschule Reutlingen in Kooperation anboten. Vom 7. bis 11. September durften sich acht Kinder im Grundschulalter von 10 bis 15 Uhr künstlerisch betätigen. In der Vorwoche war das Projekt, das in dieser Form das erste Mal stattfand, mit zehn Kindern gestartet.

»Es macht Spaß, alles ist toll«, waren sich Pia (6), Helenka (9), Marlene (8) und Emilia (8) einig. Zusammen mit Kerstin Rilling vom Kunstmuseum besuchten sie die Ausstellung »Im Wald geboren« und beschäftigten sich mit den dortigen Bildern und Skulpturen. »Das Thema Mensch und Natur hat sie sehr bewegt und interessiert«, berichtet Kerstin Rilling, Kunstvermittlerin im Museum seit 2017. Es sei absolut erstaunlich, was die Kinder anschließend in eigenen Werken umgesetzt hätten.

»Mich hat vor allem der Vogelmensch angesprochen«, meinte Helenka, die schon zuvor das Zeichnen als Hobby für sich entdeckt hatte. Auch die anderen drei Mädels hatten an dem Mischwesen, einem abgestorbenen Baum mit Vogel oder grafischen Elementen Gefallen gefunden. Die Zeichnungen wurden dann im Gewölbekeller auf Moosgummi übertragen und an der HAP-Grieshaber-Presse auf Papier gedruckt. Unter Anleitung der Museumspädagogin übernahmen die Kinder alle Arbeitsschritte und schreckten auch vor dem Drehen der schweren Gewindespindel nicht zurück. Am Ende standen wunderschöne, professionell aussehende Kunstwerke, für die sich die Mühe gelohnt hatte.

Am Montag ging es um Lieblingsorte der Kinder. Zu Hause, draußen, im Pferdestall – jeder Ort wurde mit seinen Vorteilen und Reizen beschrieben. Anschließend wurden Holzwürfel mit Motiven der Lieblingsplätze sowie Namen von Familienmitgliedern und Freunden bedruckt.

Am Dienstag hatten die Kinder in der VHS unter Karoline Troizki eine eigene Tanzchoreografie entwickelt und sich unter Anleitung von Marina Baborzi mit Malerei beschäftigt. Acrylporträts und Landschaften entstanden. Am letzten Tag kamen die Würfel vom Montag bei einer kleinen Tanzpräsentation noch einmal zum Einsatz. Um 14.30 Uhr stellten die Kinder ihre Kunstwerke Familie und Freunden vor.

»Mich fasziniert das Zusammenbringen unterschiedlicher Kunstgruppen«, so Kerstin Rilling. Die Kinder seien jeden Tag begeistert gekommen und hätten schon am Montag einen »Wahnsinns-Output« an Ideen geliefert. »Wir waren einfach von den Socken.«

Während die eine Gruppe im Keller druckte, war die freie Kunstvermittlerin Lisa Sager mit der zweiten in der VHS. Vor einem vereinfachten Plan von Reutlingen sprachen Theresa (7), Benjamin (10), Felix (8) und Julius (8) über besondere Orte in der Stadt. Genannt wurden das Freibad, der ZOB, die Pomologie oder die Marienkirche. Danach gewannen die Kinder wohl einen ganz besonderen Bezug zu ihrer Stadt. Vor dem Kunstmuseum legten sie Papier auf das Straßenpflaster und rieben es mithilfe von Wachsmalkreide durch. Auf diese Weise entdeckten sie auch die Muster der eisernen Kanaldeckel, über die man sonst achtlos hinwegschreitet. Ziel war, die unterschiedlichen Straßenoberflächen zu erkennen, die es in der Stadt gibt. (GEA)