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Kaninchen als süßes Familienmitglied: Ein ungebrochener Trend in der Region

Viele Kinder wollen immer noch ein Kaninchen als Haustier. Der Arbeitsaufwand wird aber oft unterschätzt.

Magdalena Pelz hält ein Kaninchen aus dem Kleintierzuchtverein in den Armen. Auch sie hat Kaninchen als Haustiere.  FOTO: PIETH
Magdalena Pelz hält ein Kaninchen aus dem Kleintierzuchtverein in den Armen. Auch sie hat Kaninchen als Haustiere. FOTO: PIETH
Magdalena Pelz hält ein Kaninchen aus dem Kleintierzuchtverein in den Armen. Auch sie hat Kaninchen als Haustiere. FOTO: PIETH

REUTLINGEN. Die Sonne scheint, und voller Freude hoppeln die fünf Wochen alten Kaninchen zusammen mit ihrer Mutter durch das Gras der Gartenanlage des Kleintierzuchtvereins Reutlingen-Mittelstadt. Liegen die süßen Kaninchen bei Kindern als Haustier immer noch im Trend? Ja, daran hat sich bis heute nichts geändert, betont Daniela Fauser. Fauser, eine der Vorsitzenden des Kleintierzuchtvereins Reutlingen-Mittelstadt, ist seit 2011 im Verein tätig und liebt die süßen Tiere über alles. Der Kleintierzuchtverein, so weiß Fauser zu berichten, merkt vor allem im Frühling eine zunehmende Nachfrage nach jungen Kaninchen.

Höher im Kurs als Hamster

Auch im Reutlinger Zoogeschäft Futterhaus spricht man von einem anhaltenden Trend. Hier stehen die jungen Nesthocker hoch im Kurs, teilweise sogar höher als andere Haustiere, wie zum Beispiel Hamster. Das berichtet eine Mitarbeiterin dem GEA. Im Frühling und zur Osterzeit bemerke man eine zunehmende Abnahme von Kaninchen. »Auf den ersten Blick erscheinen in Kinderaugen Kaninchen als süß und anspruchslos«, sagt die Futterhaus-Mitarbeiterin. Leider werde vor lauter Begeisterung allzu oft übersehen, dass Kaninchen für ihre artgerechte Haltung mehr benötigen als nur einen menschlichen Spielpartner.

Früh Verantwortung übernehmen

Daniela Fauser vom Kleintierzuchtverein betont: Eltern sollten sich ihrer unterstützenden Verantwortung bewusst sein. »Einem Kaninchen müssen jederzeit Heu und Wasser sowie ein geschützter Freilauf zur Verfügung gestellt werden.« Zudem müsse es jeden Tag gefüttert und der Stall sauber gemacht werden. Reiche der Freilauf des Kaninchens nicht aus, um die Krallen abzulaufen, müsse zusätzlich eine Krallenpflege gemacht werden.

Das süße Tier bringt also eine Menge Arbeit mit sich. So viel Arbeit, dass manche Familien das Interesse zu verlieren scheinen. Laut der Futterhaus-Mitarbeiterin werden häufig junge Kaninchen wieder in der Notaufnahme von Tierheimen abgegeben. Gründe, die dafür im Reutlinger Tierheim angegeben werden, sind sowohl verloren gegangenes Interesse, zu hoher Pflegeaufwand wie auch ein verstorbenes Partnertier.

Beim Kleintierzuchtverein kann man das nicht bestätigen. Aufgrund guter Beratung und der Auswahl von verantwortungsbewussten Familien werden nur sehr selten Tiere zurückgebracht, sagt Daniela Fauser. Zwar sei es möglich, einem vier- oder fünfjährigen Kind mit einem Kaninchen große Freude zu bereiten. Jedoch könne ein Kind erst mit acht oder neun Jahren ein Kaninchen selbstständig versorgen, betont sie.

Einer der Vorteile, wenn Kinder früh ein Kaninchen geschenkt bekommen: Sie können schon frühzeitig soziale Verantwortung für ihre vierbeinigen Freunde übernehmen, so Fauser. Das halte in der Regel bis in die Pubertät an. Das Interesse der Kinder betrage etwa die Lebensdauer eines gesunden Kaninchens, das je nach Rasse zwischen acht und neun Jahre alt werden kann, erklärt die Vorsitzende des Kleintierzuchtvereins. (GEA)