Logo
Aktuell Beruf

Jede Menge Informationen beim Frauenwirtschaftstag in Reutlingen

Jede Menge Informationen beim Frauenwirtschaftstag plus Einblicke in den Unternehmerinnen-Alltag

Lektionen in Körpersprache gab Stefanie Fiedler (links).  FOTO: PIETH
Lektionen in Körpersprache gab Stefanie Fiedler (links). FOTO: PIETH
Lektionen in Körpersprache gab Stefanie Fiedler (links). FOTO: PIETH

REUTLINGEN. »Mit Frauenpower nach vorn«: Peter Wilke kann das Motto des Reutlinger Frauenwirtschaftstags nur unterstreichen. Der Leiter des städtischen Amtes für Wirtschaft und Immobilien sieht ein »großes Potenzial in der Erwerbstätigkeit von Frauen«. Ob Unternehmerinnen oder weibliche Fach- und Führungskräfte: »Dieses Potenzial nicht auszuschöpfen, kann sich die Gesellschaft nicht leisten.« Und so bekam das Publikum im Saal der Volkshochschule jede Menge Informationen, wo es Hilfen gibt, um erfolgreich zu sein.

Wertvolle Tipps dazu steuerte Pamela Grüninger bei, Coach mit Spezialgebiet Karriereberatung und Kommunikation in Tübingen. Kommunikation spielt eine große Rolle beim Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung (aber nicht nur dort). Klar und strukturiert möchte der Kunde die Informationen bekommen, weshalb gute Vorbereitung für Gespräche unerlässlich ist. Auch das Gesprächsziel sollte man sich genau überlegen, damit man darauf hinsteuern kann. Ebenfalls wichtig: Blickkontakt, die ungeteilte Aufmerksamkeit für den Kunden – und Wertschätzung. »Was können Sie Gutes sagen über Ihr Gegenüber?«

»Zeigen Sie Ihre Begeisterung und Leidenschaft«, rät Pamela Grüninger allen, die sich von der Konkurrenz abheben wollen. Auf schlechte Laune haben Kunden keine Lust. Wer in ein wichtiges Gespräch geht, sollte sich vorher in positive Stimmung bringen, mit Affirmationen wie »Ich freue mich auf das Gespräch« oder »Es wird ein gutes Gespräch«.

Beste Chancen in Technikberufen

Welche Rolle die Köpersprache für den beruflichen Erfolg spielen kann, zeigte Stefanie Fiedler aus Engstingen mit praktischen Übungen. Sie ist Kampfsport-Trainerin, aber auch Coach für souveränes Auftreten. Es macht einen großen Unterschied, ob man einen festen Stand hat oder herumkippelt, ob man mit hängenden Schultern durchs Leben schleicht oder aufrecht, mit offener Gestik in den Kontakt mit anderen Menschen geht. Die Stimme ist ebenfalls ein wichtiger Faktor dafür, wie man von anderen Menschen wahrgenommen wird. Stefanie Fiedler ermutigte die Zuhörerinnen, mal lauter auf ihre Fragen zu antworten. Merke: »Wer lauter spricht, verdient mehr Geld«.

Antrainierte Verhaltensweisen funktionieren nur begrenzt, wenn das Selbstbild nicht dazu passt. Und so verwiesen sowohl Stefanie Fiedler als auch Pamela Grüninger darauf, dass es durchaus gilt, auch an der inneren Souveränität, an der eigenen Selbstsicherheit zu arbeiten.

Aus der Praxis, von ihrem ganz speziellen Weg und ihren persönlichen Erfahrungen berichteten beide in einer Gesprächsrunde, in der sich noch zwei weitere »Erfolgsfrauen« den Fragen von GEA-Regionalchefin Gisela Sämann stellten. Neben Stefanie Fiedler und Pamela Grüninger waren das Kristin Maier-Müller, Geschäftsführerin der Firma Maier Elektrotechnik in Reutlingen sowie Lina Fritz, Inhaberin des Ladens »Fridi unverpackt« in Reutlingen.

Herzensanliegen verwirklicht

Die beiden Coaches schilderten, wie man es schaffen kann, den eigenen Weg zu finden und zielstrebig zu gehen. Kristin Maier-Müller wünscht sich sehr, dass dieser Weg für viel mehr Frauen in den technischen Bereich führt. Da gebe es hervorragende Chancen – und nicht zuletzt bessere Gehälter als in klassischen Frauenberufen. Lina Fritz erzählte, wie sie mit ihrem Laden, wo Kunden Waren unverpackt in mitgebrachten Behältnissen kaufen können, ein Herzensanliegen verwirklichte und dafür einen sicheren Job als Ingenieurin aufgab.

Nicht immer ist es leicht, Beruf, Familie und Haushalt zu managen. Schlechte Tage und Selbstzweifel kennen alle vier Unternehmerinnen. Was dagegen helfe, war eine der Fragen aus dem Publikum:. die Antwort: Gelassenheit, Humor, Selbstvertrauen und Mut zur Lücke. Nicht alles muss perfekt sein – schon gar nicht der Haushalt. (GEA)