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Innenansichten: Von Molchen und Schmuddelheften

REUTLINGEN. Ich habe ihnen nie verziehen. Bis heute nicht. Wer »sie« waren? Männer in kniehohen Gummistiefeln, die sich einen Dreck darum scherten, was einem kleinen Jungen wirklich wichtig ist: Staudämme bauen, knietief durchs Wasser waten, Molche fangen. Damit war es Ende der 1960er-Jahre vorbei, als Bauarbeiter den Bach entlang der Nürnberger Straße in Orschel-Hagen in ein Betonbett pressten. Keine Staudämme mehr, keine Molche. Grund genug, die Eltern zu beknien, wegzuziehen aus einem Stadtteil, der rund 15 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg als »Krönung der Großbauprogramme« angekündigt worden war. Wenige Jahre später war davon nicht mehr viel übrig. Zumindest aus Sicht eines kleinen Jungen.

Orschel-Hagen in den Anfangsjahren, aus einem Hochhaus in der Frankfurter Straße fotografiert. 
GEA-ARCHIVFOTO

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