REUTLINGEN. Das Wort Heimat hatte bei mir von Anfang an keinen guten Klang. Bei einem Besuch bei unserer Oma in Deutschland machte mir Emil, der Knecht, der immer im Stall rumbrüllte und die Kühe schlug, damit schreckliche Angst: »Du mit deinen schwarzen Franzosenaugen«, fuhr er mich an, »dich stecken wir in eine Kiste, bohren Luftlöcher rein und schicken dich zurück in deine Heimat!« Als vierjähriges Mädchen glaubt man so etwas. Als ich zur Schule kam, zog meine Mutter mit mir und meinem kleinen Bruder zurück in ihre schwäbische Heimat, weil mein Vater nach dem Indochinakrieg auch noch im Algerienkrieg sein Vaterland verteidigen wollte. Aber es war nie ganz klar, ob wir nicht wieder nach Frankreich zurückkehren würden.
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