REUTLINGEN. »In Vielfalt geeint - Europa zwischen Tradition und Moderne« lautete das Thema des 64. Europäischen Wettbewerbs, mit dem sich Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen und aus zahlreichen europäischen Ländern kreativ auseinandersetzten. Deutschlandweit haben 85 229 Kinder, Teenager und junge Erwachsene teilgenommen - vom Erstklässler bis zum Berufsschüler.
Foto: GEA
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56 von ihnen wurden nun bei der Preisverleihung im Reutlinger Rathaus gebührend gefeiert. 20 Gewinner der Hohbuchschule und 36 der Jos-Weiß-Schule mitsamt ihren stolzen Eltern, Freunden und Großeltern kamen im großen Sitzungssaal zusammen, wo die Feier musikalisch auf Deutsch und Italienisch startete. Verwaltungsbürgermeister Robert Hahn begrüßte die sichtlich aufgeregten und erwartungsvollen Erst- bis Viertklässler. Mit Texten, selbst gemalten Bildern, Videos, Collagen und vielen anderen Gestaltungsmöglichkeiten haben die Kinder verschiedenen Kulturen Europas und deren Wandel dargestellt und sich auch auf eine Zeitreise in Vergangenheit und Zukunft begeben. Die Sonderaufgabe, die bundesweit sehr großen Anklang fand, forderte dazu auf, Europa aus der Perspektive zugewanderter Mitschüler zu betrachten und die Wünsche, Hoffnungen und Vorstellungen dieser neuen Klassenkameraden zu veranschaulichen. Besonders erwünscht war dabei die Zusammenarbeit zwischen Neuankömmlingen und einheimischen Schülern.
Europas »Familienmitglieder«
Bei der Preisverleihung und Ehrung der von einer Jury prämierten Arbeiten machte Robert Hahn die Relevanz Europas mit allen positiven Auswirkungen auf das Leben jedes Einzelnen deutlich. Er beschrieb die (noch) 28 Mitgliedsstaaten der EU als »Familienmitglieder«. Für ihn, so Hahn, sei es außerdem wichtig, den Blick auf das zu lenken, »was uns vereint und nicht auf das, was einander trennt«, da auch Deutschland nur im Verbund mit anderen EU-Staaten wirklich stark sein könne. Stolz ist der Bürgermeister auf die Tatsache, dass gleich zwei Reutlinger Schulen beim 64. Europäischen Wettbewerb nicht etwa nur teilgenommen, sondern auch Preise gewonnen haben. Hahn betonte in diesem Zusammenhang auch die Wichtigkeit von Schüleraustauschen, die er weiter fördern wolle, damit »junge Leute andere Länder erleben können, vor allem im familiären Kreise eines Austauschs«. Mit musikalischer Umrahmung und einem klatschfreudig-begeisterten Publikum wurde die Vergabe der Preise und Urkunden zu einem kurzweiligen Event und jeder der 56 Gewinner mit gebührendem Applaus belohnt. Dank galt vonseiten des Bürgermeisters auch den engagierten Lehrern, die sich für eine Beschäftigung mit Europa und die Teilnahme am Wettbewerb einsetzen. Auch im nächsten Jahr gibt es wieder ein spannendes Thema: »Worauf baut Europa?« heißt es dann. Eine Frage, die auf das architektonische Erbe unseres Kontinents abzielt. Noch bis 1. Juli sind die Gewinnerbeiträge im Studienkabinett der Stadtbibliothek zu sehen und zu bestaunen. (GEA)