REUTLINGEN. Die Hochschule Reutlingen rief im Jahr 2016 das Reutlinger Didaktik Institut (RDI) ins Leben, um die Qualität von Studium und Lehre stetig zu verbessern. Unter dem Dach des RDI finden sich zahlreiche Unterstützungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Das Institut setzt dabei auf einen kollegialen Austausch der Lehrenden untereinander sowie auf eine individuell angepasste Beratung. Prof. Dr. Anna Göddeke, Senatsbeauftragte für Didaktik des Präsidiums der Hochschule, und Ricarda Lehmann, Hochschuldidaktikerin im RDI, geben im Interview einen Einblick.Warum ist das RDI so wichtig für die Hochschule?
Ricarda Lehmann: Die Hauptaufgabe des RDI ist es, die Lehrenden an der Hochschule zu unterstützen und zu begleiten. Insbesondere bei den täglichen Herausforderungen, die die Lehre mit sich bringt. Dies beginnt schon mit einer effektiven Vorlesungsplanung, über die Motivierung von Studierenden das gesamte Semester hinweg, bis hin zu einer Prüfungsgestaltung, die allen Anforderungen, rechtlich und didaktisch, entspricht.
Prof. Dr. Anna Göddeke: Ein weiterer wesentlicher Aspekt des RDI ist die Mitarbeit bei der Weiterentwicklung von Studiengängen. Wir helfen hierbei den Studiendekaninnen und -dekanen sowie allen Beteiligten.
Können Sie die Unterstützung des RDI bei der Studiengangsentwicklung genauer erläutern?
Lehmann: Die Studiengangsentwicklung ist sehr komplex mit ständig neuen Anforderungen. Je mehr Anforderungen und Erwartungen gestellt werden, desto wichtiger sind ein effizienter Prozess sowie eine umfassende Begleitung. Das RDI bietet auf Anfrage die Unterstützung in Bezug auf Planung, Moderation und Bereitstellung von Materialien an.
Welche Angebote zum Dialog und zur Vernetzung der Lehrenden bietet das RDI an?
Göddeke: Ganz konkret gibt es beispielsweise die »Teaching Eats«, in denen ein fakultätsübergreifender Austausch zu Lehrthemen stattfindet. In diesem Format bieten wir flexible Zeitfenster an, damit alle diese Angebote problemlos in den oft sehr vollen Terminkalender integrieren können.
Lehmann: Die bei diesen Terminen besprochenen Themen erhalten wir oftmals von den Lehrenden. Inhalte sind beispielsweise die Integration von Forschung in die Lehre oder als Nächstes: Teilzeitstudiengänge.
Was steckt hinter den »Teaching Nuggets«?
Lehmann: Im RDI ermutigen wir Lehrende dazu, unsere Ressourcen zu nutzen. Es ist uns ein Anliegen, dass sich alle mit ihren individuellen Bedürfnissen bei uns gut aufgehoben fühlen. Basierend auf den eingehenden Anfragen und Gesprächen haben wir daher die »Teaching Nuggets« konzipiert und entwickeln diese stetig weiter. Die »Nuggets« bündeln eine breite Palette an Unterstützungs- und Begleitangeboten für die vielfältigen Themen der Lehre.
Gibt es für Neuberufene spezielle Angebote, die ihnen den Einstieg in die Lehre erleichtern?
Lehmann: Wir haben im RDI für das Neuberufenen-Programm der Hochschule den »Baustein Lehre« gestaltet. Ab dem zweiten Semester treffen sich zum Beispiel alle Neuberufenen zu einem moderierten Austausch, um über Herausforderungen in der Lehre fakultätsübergreifend zu sprechen.
Göddeke: Im zweiten Semester sind alle Neuberufenen dazu verpflichtet, an einer Hospitation mit einem klaren didaktischen Fokus teilzunehmen. Das heißt, Ricarda Lehmann besucht die Lehrveranstaltung und achtet auf zuvor besprochene Aspekte. Sie gibt den Neuberufenen anschließend wertvolle Rückmeldungen zu individuellen Entwicklungsbedarfen im Bereich der eigenen Lehre. Das kommt letztlich nicht nur den Lehrenden, sondern vor allem auch den Studierenden zugute. (GEA)