Ganz andere Herausforderungen
»Hairspray« hat ganz andere Herausforderungen: »Schön sind die vielen kleinen Soloparts. Weil ganz viele Schüler zum Zug kommen«, beschreibt Michael Manz. Der Musik- und Mathelehrer am BZN ist seit 15 Jahren Musikalischer- und Gesamt-Leiter der Arbeitsgemeinschaft. Manz: »Das Musical enthält aber auch unglaublich viele aufwendige Tanzchoreografien in Massenszenen«.Tanzen lernen und gleichzeitig singen, dazu muss man nicht geboren sein. Aber es hilft und erfordert über lange Zeit eiserne Disziplin. Kein Problem: Denn dafür ist am BZN Christina Reges-Manz zuständig, lehrbeauftragt und ausgebildete Opernsängerin. Sie bringt den professionellen Anspruch aufs Bühnenparkett.
»Rock‘n Roll, Blues und Jazz durch sämtliche Tonarten – ein Erfolgsmusical an der Schule aufzuführen, das für den Broadway gemacht wurde, ist auch für die Musiker eine ganz besondere Herausforderung«, sagt Musiklehrer Michael Manz, »um den Groove für dieses Stück zu schaffen, braucht man eine sehr gute Rhythmusgruppe.« Und viele Ehemalige, die gerne auch bis von Freiburg anreisen.
Das Schulorchester im Bigband-Sound ist mit 25 Musikern besetzt und probte am Mittwoch erstmals komplett. Auf der Bühne agieren in drei Vorstellungen 45 Schüler von Klasse 7 bis Abi im Chor und als Solisten.
Auch Bühnenbild und Catering für die glamouröse Show in zwei Akten kommen aus dem BZN. Die aufwendige Bühnentechnik musste dazu gemietet werden. Ohne Sponsoren ist das Großprojekt nicht mehr zu stemmen.
Intensiv geprobt wird seit September. Die heiße Phase begann nach den Osterferien: 25 Stunden im Block übers letzte Wochenende. Vergangenen Montag die erste Durchlaufprobe auf der eigentlichen Bühne in der Wittumhalle. Mittwoch die Hauptprobe. Am heutigen Freitag die Premiere. Und die Schule soll auch nicht zu kurz kommen. »Jekyll & Hyde ist wohl kaum zu toppen«, kommentiert Michael Manz, »das war in vielerlei Hinsicht ein Glücksfall, bei dem einfach alles gepasst hat.« Der Musiklehrer kämpft. Mit sich und G8. Denn, die politische Entscheidung kostet ihn und sein Ensemble viel Zeit und Energie. »Hairspray« hat komplett andere Solisten und ein niedrigeres Durchschnittsalter. Seit dem letzten Musical-Projekt sind drei Jahrgänge von der Schule gegangen.
Und »Jekyll & Hyde« war für beide Macher noch Homeland: »Wir kommen von der Klassik. Hairspray ist nicht die Musik, die uns naheliegt«, erklärt Regisseurin und Choreografin Christina Reges-Manz, »die wachsende Begeisterung der Schüler hat uns motiviert und das Geballte an der Musik übertragen.«
Durchbruch vor einer Woche
Der lange ersehnte »Durchbruch« bei den Akteuren kam vor einer Woche, als zum ersten Mal die Kostüme und Fatsuits für die neue Produktion ausgepackt wurden. »Das kenn’ ich noch von meiner Oma«, begeisterten sich die Teens. »Die Jugendlichen sind voller Energie«, beschreibt Christina Reges-Manz die dichte Atmosphäre, »die Band kam dazu. Da hat man gemerkt – okay, das wird was.«Inzwischen weiß der Profi: »Denen ist nichts zu viel!« Auch wenn zur ersten großen Bühnenprobe die Technik noch muckte – die Schüler selbst waren sowas von dabei, dass man auf das neue BZN-Musical gespannt sein darf. (GEA)