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Hässlich und stinkend war einmal: Reutlinger ProGenius-Schule feiert Neubau

Berufliche Schule ProGenius in der Reutlinger Mittnachtstraße feiert Neubau und Wiedereinzug.

Schulleiter David Zadick (von links), Schulträger-Gründer Dr. Christian Engel und OB Thomas Keck feierten am Mittwoch den Neubau
Schulleiter David Zadick (von links), Schulträger-Gründer Dr. Christian Engel und OB Thomas Keck feierten am Mittwoch den Neubau der ProGenius-Schule in der Mittnachtstraße. Foto: Norbert Leister
Schulleiter David Zadick (von links), Schulträger-Gründer Dr. Christian Engel und OB Thomas Keck feierten am Mittwoch den Neubau der ProGenius-Schule in der Mittnachtstraße.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. »Hässlich und stinkend« sei der Altbau in der Mittnachtstraße 1 gewesen. »Die Heizung führte Selbstgespräche, manchmal pfiff und schrie sie«, erinnerte sich Lisa, die in Bälde ihr Abitur an der ProGenius-Schule in Reutlingen machen will. Zusammen mit Schüler Niko hat sie »alle drei Phasen der Schule erlebt«, wie Schulleiter David Zadick berichtete – also den Altbau, den Umzug in die Containerlösung ins Betzinger Industriegebiet im Juni 2024 und nun schließlich den Neubau und den Wiederbezug.

Jetzt wurde gefeiert, endlich ist alles gut. »Wir haben hier jetzt Aufenthaltsbereiche, die nicht beben, keine Toiletten mehr im Keller, dafür 280 Fahrradständer«, so Lisa. »Nach anderthalb Jahren sind wir wieder hier, mit Platz für ganz viel Träume, wir hoffen, das Abi hier gut machen zu können.«

Das neue Schulgebäude bietet Platz für mehr als 400 Schülerinnen und Schüler.
Das neue Schulgebäude bietet Platz für mehr als 400 Schülerinnen und Schüler. Foto: Norbert Leister
Das neue Schulgebäude bietet Platz für mehr als 400 Schülerinnen und Schüler.
Foto: Norbert Leister

Bei der Neubau-Einweihungsfeier folgte Maximilian Engel als Redner mit einer langen Liste an Zahlen: 300 Fenster seien in dem neuen Gebäude eingebaut, 149 Quadratmeter Teppichfliesen verlegt worden. 28.700 laufende Meter Kabel, 478 Lampen, 600 Steckdosen, nicht zuletzt 21 Klorollenhalter und ebenso viele Klobürsten. »Was hier entstanden ist, ist beeindruckend«, so der Geschäftsführer des Schulträgers, das Institut für Berufsbildung (ifb). An der beruflichen Schule können Abitur, Fachhochschulreife und Fachschulreife mit kaufmännischer und sozial- sowie gesundheitswissenschaftlicher Ausrichtung erreicht werden.

Platz für mehr als 400 Schüler wäre vorhanden, momentan besuchen rund 330 die Privatschule, übrigens kostenfrei. »Wir verlangen kein Schulgeld, die staatliche Förderung muss uns reichen«, betonte Dr. Christian Engel, Vater von Maximilian Engel und geschäftsführender Gesellschafter sowie Gründer des ifb. Insgesamt zwölf berufliche Schulen betreibt der Träger in Baden-Württemberg und in Hessen, dazu eine Grundschule und weiterführende Schulen in Ulm sowie Kitas in Offenbach, Schwäbisch Gmünd und Ulm. »Und meine Tochter leitet die German School Manhattan«, so Christian Engel. Begonnen habe die Geschichte all dieser Schulen allerdings mit Tante Else – gleich nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Else Kombrecht-Engel in Heidenheim eine Schule für Stenotypistinnen und Maschinenschreiben eröffnet.

Grußwort des Oberbürgermeisters

Die Glückwünsche der Stadt überbrachte Thomas Keck, er lobte das »moderne Gebäude und den neuen Ort des Lebens und der Begegnung«. Die Stadt brauche »die große Vielfalt an Schulen, hier mit kleineren Klassen und individuellerer Lernförderung, die bestens auf einen Beruf vorbereitet«, so Reutlingens Oberbürgermeister.

Christina Metke, Geschäftsführerin des Landesverbands deutscher Privatschulen, sagte, die gesundheitswissenschaftliche Ausrichtung der ProGenius-Schule sei »hier genau am richtigen Platz, denn Gesundheitsberufe haben Zukunft in Deutschland«. Inhabergeführte Privatschulen wie das Familienunternehmen des ifb »entlasten und bereichern das staatliche Schulwesen«, so Metke.

Froh äußerte sich Christian Engel, dass mit seinem Sohn Maximilian und dessen Cousin Marius Engel bereits die vierte Generation an den Start gegangen ist. Der ifb-Gründer zeigte sich zudem zuversichtlich, dass eines seiner sechs Enkel eines Tages die Tradition des Familienunternehmens weiterführen werde. »Sie sitzen hier in einem Traum«, hatte Schulleiter Zadick eingangs die Gäste der Feier begrüßt. »Der Traum vom Neubau, von Investitionen in diesen Standort« sei Wirklichkeit geworden. »Wir blicken in eine wundervolle Zukunft«, so David Zadick. (GEA)