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Global Water Dances in Reutlingen machen auf Kostbarkeit des Wassers aufmerksam

Als Initiative von Tänzerin Petra Vetter nahm eine Gruppe von rund 35 Frauen und Männern an den Global Water Dances 2025 in Reutlingen teil. Zwei Tanzgruppen gestalteten Performances zum Thema Wasser.

Die Tanzgruppe »Freiräume« stellte am Breitenbachsee die unterschiedlichen Formen des Wassers dar.
Die Tanzgruppe »Freiräume« stellte am Breitenbachsee die unterschiedlichen Formen des Wassers dar. Foto: Gabriele Böhm
Die Tanzgruppe »Freiräume« stellte am Breitenbachsee die unterschiedlichen Formen des Wassers dar.
Foto: Gabriele Böhm

REUTLINGEN. Wasser ist kostbar, lebenswichtig und nicht selbstverständlich. Um dies ins Bewusstsein zu rücken, hatte 2011 eine Gruppe von Tanztherapeutinnen die »Global Water Dances« geschaffen. Am Samstag fanden weltweit an 200 Orten Tanzperformances statt. In Reutlingen folgten rund 35 Gäste der Einladung von Tänzerin Petra Vetter und ihrem Team an den Breitenbachsee. Die Veranstaltung wurde unterstützt von »Begiz« Stadt Reutlingen sowie dem Kreisschul- und Kulturamt.

»Es geht darum, das Wasser in See und Bach bewusst wahrzunehmen«, sagte Bärbel Buss, die die Gruppe zusammen mit Maria Knab und Christine Rehsöft über fünf Stationen entlang des Breitenbachs führte. Schweigen und Achtsamkeit waren empfohlen, was nicht zuletzt auch dem Überleben der Tausenden kleiner Fröschen zugutekam, die am Samstagmorgen nach einem Regenguss unterwegs waren.

Der ewige Kreislauf des Wassers

In der ersten Szene stellten die Tänzerinnen von »Freiräume« unter der Leitung von Petra Vetter auf einer Wiese verschiedene Wasserformen dar: Regen, Eis, der Fluss, der Nebel. Dazu wurde ein Sonett von Ulla Hahn rezitiert. »Wenn wir tiefer atmeten, langsamer gingen, ruhiger führten unsere Augen - ewig lebten wir«, hieß es darin. Gleichzeitig forderte Petra Vetter die Gäste auf, bewusst den Boden unter den Füßen wahrzunehmen. Märchenerzählerin Petra-Anna Schmidt ließ die ocean drum rieseln und betonte das Wesen des Wassers als ewigem Kreislauf. Abschließend fluteten die Tänzerinnen durch die Gruppe.

Isa Beck unterstützte das Projekt mit ihrer Klarinette, Hansjörg Ostermaier durch ein Gedicht des Barden Taliesin
Isa Beck unterstützte das Projekt mit ihrer Klarinette, Hansjörg Ostermaier durch ein Gedicht des Barden Taliesin Foto: Gabriele Böhm
Isa Beck unterstützte das Projekt mit ihrer Klarinette, Hansjörg Ostermaier durch ein Gedicht des Barden Taliesin
Foto: Gabriele Böhm

Die zweite Szene leitete Isa Beck mit einer meditativen Melodie auf der Klarinette ein. Passend dazu rauschte das Bachwasser, sangen die Vögel und ertönten die Rufe des Fischreihers. Märchenerzähler Hansjörg Ostermaier rezitierte einen Text des keltischen Barden Taliesin aus dem 6. Jahrhundert. Er sei intensiv mit der Natur verbunden gewesen und beschrieb seine eigene Existenz als Mensch, Mineral, Fluss, Brücke, Strom oder Bach. »Ich war in vielen Gestalten auf der Erde, bis ich die passende Form fand«, hieß es.

Evolution vom Wasser bis zum Menschen

Im Wasser liegt der Ursprung allen Lebens. Dieser Wahrheit widmete sich die Szene »Evolution«, die am Bachufer stattfand. Die Gäste beobachteten von der gegenüberliegenden Bachseite aus die Gruppe »Danza Vita« unter der Leitung von Susanne Raschke. In erdfarbenen Kostümen lagen die Tänzerinnen zusammengekauert auf einer blauen Decke. Unter dynamischen Bewegungen entfalteten sie sich und bewegten sich vom symbolischen Wasser als Amphibien an Land. Hier richteten sie sich auf und stellten mit Tierlauten die ersten Säugetiere dar, aus denen schließlich der Mensch hervorging. Auch das Handy charakterisierte ihn.

Nach weiteren Szenen, die unter anderem das Leben am Wasser thematisierten, ging es um die Verbindung mit den weltweiten stattfindenden »Global Water Dances«. Hier nahmen auch die Gäste an den Tänzen teil. Die etwa anderthalbstündige Performance soll demnächst auch auf Youtube zu sehen sein.