Dieses Koch-Event mit Benefizausrichtung ist ein famoser Auftakt für das Heimattage-Finale »Baden-Württemberg isst und trinkt«, bei dem am Erntedanksonntag, 4. Oktober, an einer langen Festtafel in der prächtigen Allee der Planie alles aufgefahren werden soll, was dem Genießerland Baden-Württemberg Ehre macht.
»Da gibt jeder Vollgas«
Reutlingen beendet die Heimattage also mit zwei kulinarischen Paukenschlägen. Für das Feinschmecker-Auftaktspektakel am 2. Oktober im Artificium spornen sich die Profis an den Kochtöpfen jetzt schon gegenseitig zu Höchstleistungen an. »Da gibt jeder Vollgas, da will jeder zeigen, was er drauf hat«, sagt Simon Tress vom Biohotel Rose in Ehe-stetten.Tress und seine Mitstreiter Gerd Windhösel vom Hirsch in Erpfingen, Egon-Michael Durach (Kleber-Post, Bad Saulgau), TV- und Starkoch Ralf Jakumeit (Stuttgart) sowie Fernseh-Patissier und Pfälzer Sternekoch Peter Scharff (Wartenberg) wollen beim Auftritt in Reutlingen »regionale Gerichte neu interpretieren«. Albbüffel zur Vorspeise (Tress), dann Cappuccino von Flusskrebsen aus der Iller (Durach), Fünferlei von der Zwiefalter Forelle (Jakumeit) als Zwischengang, Lamm vom Schäfer Stotz (Windhösel) der Hauptgang und Schwäbischer Apfelstrudel (Scharff) als Dessert - das Fünf-Gänge-Menü soll Genusserlebnis für die Gäste und Werbung für Köche sein. 120 Euro kostet das Komplett-arrangement pro Nase, Weine aus den Kellern der Winzervereinigung »Junges Schwaben« mit Hans Hengerer, Rainer Wachstetter, Jürgen Zipf, Sven Ellwanger und Jochen Beurer inklusive.
Präsentiert werden die edlen Tropfen von Sommelier Bernd Kreis. Wer dabei ist, darf gut speisen und tut auch noch was Gutes. Die Organisatorinnen Karin Zäh und Gabriele Janz, beide Ausrichter des Publikumsmagnets »neigschmeckt«-Markt, sowie Andrea Lenkert-Hörrmann, profilierte Programmmacherin bei der Slow-Food-Messe in Stuttgart, wirtschaften nicht in die eigene Tasche, sondern wollen den Gewinn dem Frauenhaus Reutlingen zugutekommen lassen.
Der Benefizcharakter des Feinschmecker-Meetings hat alle Mitstreiter in Geberlaune versetzt: Die Köche arbeiten ohne Gage, Küche, Deko, Geschirr, Gläser und was sonst noch alles zur logistischen Grundausstattung für ein Haut-Cuisine-Ereignis vonnöten ist, wird mit »freundlicher Unterstützung« von einem Dutzend Sponsoren beigesteuert.
Künstler mit am Tisch
Und warum das Artificium? »Es ist angemessen, im Rahmen der Heimattage einen historischen Ort zu wählen, der repräsentativ ist für gewachsene und in den meisten Fällen untergegangene Strukturen von Leben und Arbeiten in Reutlingen«, meint Karin Zäh. Der Charme eines vom Abriss bedrohten, aber noch voll funktionierenden Gebäudes stehe dabei in einem interessanten Kontrast zu einem edlen Abendessen.Der Titel des Abends »Genuss trifft Kunst« ist nicht zufällig gewählt. Parallel zum Exklusiv-Dinner laufen in allen verfügbaren Räumen der Fabrik Ausstellungen von Künstlern aus Reutlingen und der Umgebung, die ihren Abschluss in der Kulturnacht am 10. Oktober haben werden. Das Veranstalter-Trio Janz, Lenkert-Hörrmann und Zäh freut sich jetzt schon auf die optische Inszenierung der Festtafel.
Zwölf ausgewählte Künstler gestalten nicht nur die Speise- und Platzkarten, sondern geben den zwölf Tischen ihre eigene Charakteristik. »Der Abend soll die Gaumen und die Augen erfreuen«, so Karin Zäh, »es wird damit ein Genuss für alle Sinne«. (GEA)
www.neigschmeckt.info