REUTLINGEN. Im darauffolgenden Tagesordnungspunkt ging es dann um die für das Hotelprojekt nötige Änderung des bestehenden Bebauungsplans. Jürgen Straub (WiR) und Holger Bergmann (Grüne) stimmten dagegen, vier weitere Grünen-Räte – Gabriele Janz, Susanne Müller, Hans Gampe und Nijeri Kinyanjui – enthielten sich. Dabei stünden sie zum städtebaulichen Konzept, versuchte Janz nach einer insgesamt stundenlangen Debatte die Wogen zu glätten, und man habe auch nichts gegen den Investor. SPD-Stadtrat Sebastian Weigle warf den Grünen und Unabhängigen vor, »eine Ausstiegsoption zu suchen« und sich mit Blick auf die im nächsten Jahr anstehende Kommunalwahl profilieren zu wollen.
Die Debatte um den Erbbaurechtsvertrag und den Aufstellungsbeschluss für die Bebauungsplanänderung vermischten sich, auch wenn OB Barbara Bosch und Baubürgermeisterin Ulrike Hotz bemüht waren, die Dinge auseinanderzuhalten. Wegen planerischen Bedenken dem Abschluss des Erbbaurechtsvertrags nicht zuzustimmen, sei eine unsinnige Verquickung. Schließlich sei das Ziel des Bebauungsplanverfahrens, im »Feintuning« (Hotz) offene oder strittige Fragen zu klären.
Den betreffenden Grünen Räten ging es um die Verkehrssicherheit von Fußgängern und Radfahrern, insbesondere Eichendorff-Realschülern, in einem 26 Meter breiten Streifen zwischen der Stadthalle und dem künftigen Hotel. Dort sollen Taxis oder Hotelgäste vorfahren können und auch die Zulieferung erfolgen. »Wir haben jetzt eine städtebauliche Konzeption«, versuchte Hotz zu beschwichtigen. Man könne nicht alle Details im Vorfeld klären, dazu gebe es das Bebauungsplanverfahren. »Wir wollen dass es funktioniert, und das werden wir bei 26 Metern Breite hinkriegen.« (GEA)