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Aktuell Missstand

Gegen Prostitution und Menschenhandel: Aktion auf dem Reutlinger Marktplatz

Das Reutlinger Frauenforum machte auf Missstände in der Prostitution aufmerksam. An Bauzäunen hingen Zitate von Aussteigerinnen sowie Zahlen und Fakten zum Thema. Foto: Dieter Reisner
Das Reutlinger Frauenforum machte auf Missstände in der Prostitution aufmerksam. An Bauzäunen hingen Zitate von Aussteigerinnen sowie Zahlen und Fakten zum Thema.
Foto: Dieter Reisner

REUTLINGEN. »Warum wird Prostitution in solch einem positiven Licht dargestellt«, fragt sich Diana, ehemalige Prostituierte. Sie ist wütend. »Weil es ja nichts Schlimmes ist. Nur ein Job. So wie jede Lohnarbeit« – genau solche Meinungen haben sie damals dazu gebracht, überhaupt erst anzufangen. Viele weitere Zitate von Aussteigern, die nach jahrelanger Therapie bereit sind, ihre Erfahrungen zu teilen, sowie Zahlen und Fakten rund um das Thema Prostitution hingen am Mittwoch auf dem Reutlinger Marktplatz aus.

Die Aktion wurde vom Reutlinger Frauenforum im Rahmen des Internationalen Tages gegen Prostitution und Menschenhandel veranstaltet. Sie soll auf Missstände und die Gewalt aufmerksam machen, die Frauen in diesem Bereich erfahren. »Deutschland ist das Bordell Europas«, sagt Verena Hahn, Sprecherin des Frauenforums Reutlingen. »In keinem anderen Land gibt es so viel Prostitution. Es sind viel zu viele Frauen und auch junge Menschen, die dies aus verschiedensten Gründen tun müssen oder sogar dazu gezwungen werden.« Daher wurde gestern zusätzlich auf das »Bündnis Nordisches Modell« aufmerksam gemacht, dass ein Umdenken in der Prostitutionspolitik fordert und sich für die Entkriminalisierung der prostituierten Frauen und die Kriminalisierung und wirksame Strafverfolgung von Freiern und Zuhältern einsetzt. (GEA)

www.frauenforum-reutlingen.de