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Gegen Anschläge: Betonklötze auf Reutlinger Albtorplatz

Die schweren Klötze aus Beton auf dem Albtorplatz sind Teil der von der Stadt beschlossenen Sicherheitsmaßnahmen gegen Anschläge.

Die Betonklötze auf dem Albtorplatz sollen vor Anschlägen schützen.
Die Betonklötze auf dem Albtorplatz sollen vor Anschlägen schützen. Foto: Stephan Zenke
Die Betonklötze auf dem Albtorplatz sollen vor Anschlägen schützen.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. Geradlinig grau liegt eine Reihe von Betonklötzen seit einigen Tagen auf dem Albtorplatz. Die Vermutung, es handele sich um eine neue Variante von Outdoormöbeln, ist falsch. Stattdessen sind die über 1,5 Tonnen schweren Brocken Teil der städtischen Sicherheitsmaßnahmen gegen Anschläge.

Bereits im Mai hatte sich der Finanz- und Wirtschaftsausschuss des Gemeinderates für mehrere Investitionen ausgesprochen, mit denen dem mörderischen Treiben von Terroristen Einhalt geboten werden soll. »Die jüngsten Anschläge auf das Leben argloser Festbesucher, Veranstaltungsteilnehmer und Passanten in Magdeburg, München und Mannheim belegen die hohe abstrakte Gefahr von sogenannten Überfahrtstaten für die Bewohner und Besucher von Großstädten. Jede dieser Taten zeigt die Vielgestaltigkeit einer Gefahr, die leider auch in Reutlingen nicht auszuschließen ist«, beschreibt die Sitzungsvorlage die Hintergründe der Entscheidung.

Verschiedene Sperren angeschafft

Beschlossen wurde die Beschaffung von 16 weiteren mobilen und manuell bedienbaren Durchfahrtssperren vom Typ »Armis-One« der Version 2024 sowie acht Schwerlastpaletten für dieses System zum Preis von netto 218.534,40 Euro. Finanziert wird diese Summe über »verschobene Mittel für Geschwindigkeitsmessanlagen im Finanzhaushalt«. Besucher des Weindorfes konnten sich von Aussehen und Funktion dieser Sperren selbst ein Bild machen. Damit sei es aber nicht getan, stellt die Verwaltung fest.

Die Betonklötze auf dem Albtorplatz sollen vor Anschlägen schützen.
Die Betonklötze auf dem Albtorplatz sollen vor Anschlägen schützen. Foto: Stephan Zenke
Die Betonklötze auf dem Albtorplatz sollen vor Anschlägen schützen.
Foto: Stephan Zenke

Der Terrorschutz bei größeren Veranstaltungen könne nicht ausschließlich mit solchen Durchfahrtssperren bewältigt werden. Beabsichtigt und nunmehr am Albtorplatz umgesetzt ist die Verwendung von weiteren preisgünstigen Barrieren: Betonblöcke oder Natursteine mit einem Gewicht von über 1,5 Tonnen, befüllte Absetzcontainer mit einer Masse von mehr als drei Tonnen sowie schwere Fahrzeuge. »Solche Barrieren haben zwar keine Zertifizierte Wirkungsweise. Für Anschläge mit Pkw, wie zuletzt in Magdeburg, Mannheim und München bieten sie jedoch ebenfalls eine gewisse Stoppwirkung.«

Insgesamt müsse freilich festgehalten werden, schreiben die Verfasser der Beschlussvorlage, »dass es nicht möglich und leistbar sein wird, alle Arten von Veranstaltungen im öffentlichen Raum mit derartigen Sperren abzusichern«. (GEA)