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Garden Life: Ein Fachmann weiß, wie die Rosen im Garten erblühen

Rosen haben viele Liebhaber. Mit welchen Pflanzen man sie vergesellschaften kann und wie man sie schützt, war Thema eines Vortrags von Experte Andreas Barlage.

Rosenexperte Andreas Barlage gab wertvolle Tipps.
Rosenexperte Andreas Barlage gab wertvolle Tipps. Foto: Gabriele Böhm
Rosenexperte Andreas Barlage gab wertvolle Tipps.
Foto: Gabriele Böhm

REUTLINGEN. Auf großes Interesse stoßen die Vorträge auf der Garden Life. Am Donnerstag sprach Agraringenieur und Fachbuchautor Andreas Barlage über Rosen, mögliche Begleitpflanzen im Garten und Schädlingsbekämpfung.

»Total entspannt bleiben!« rät der Fachmann, falls sich Läuse an den Rosen zeigten. Man müsse Florfliegen, Marienkäfern und anderen Nützlingen erst zwei bis drei Wochen lang die Chance geben, dieses »Buffet« zu entdecken und zuzugreifen. Im Notfall könne man die Läuse mit den Fingern abstreifen. »Oder von den Vögeln fressen lassen«, ergänzte ein Gast. Ruhig bleiben solle man auch beim Echten Mehltau. »Dasselbe Blatt kann im Mai weiß und im Juni schon wieder grün sein, wenn die Nächte wärmer werden.«

»Läuse kann man von den Vögeln fressen lassen«

Entscheidend sei die Grundgesundheit einer Rose. Ideal seien mineralischer Dünger oder Gesteinsmehl. »Nicht soviel Stickstoff oder Kompost.« Günstig sei, wenn eine Rose das ADR-Gütesiegel trage. »Aber es gibt auch vorzügliche Sorten, die gar nicht dafür angemeldet wurden.« Und ständig würden neue Sorten gezüchtet.

Um eine Rose gesund zu halten, brauche sie mindestens sechs Stunden Vollsonne am Tag. »Daher dürfen auch Begleitpflanzen keine Schattenpflanzen sein.« Begleiter sollten die Rosen nicht überwuchern, ideal seien Polster wie Glockenblumen oder Staudenclematis. Wertvoll für das Ökosystem seien offene Blüten. »Eine ganz gefüllte Rose oder eine Hortensie sind Nullnummern.« Für Bienen seien Ramblerrosen sehr günstig, wenngleich sie auch aus Rosen generell keinen Nektar, sondern nur Pollen gewinnen könnten.

Begleiterpflanzen sollten mit den Rosen gleichzeitig blühen, wobei die stärksten Kontraste durch Blau-Orange, Rot-Grün oder Gelb-Violett entstünden. Als Grundregel sollten die Farben unterschiedlich gewichtet sein, etwa eins zu fünf. »Sonst entsteht ein Rummelplatz. Weniger ist oft mehr.«

»Wenn es wärmer wird, schlafen manche Rosen ein und blühen nicht mehr«

Auch könne man, beispielsweise mit Rosatönen, innerhalb einer Farbfamilie bleiben und sehr sparsam, »wie Gewürze«, Orangetöne als »Störer« einsetzen. Das wirke interessant. Einige Rosenblüten hätten von sich aus Farbverläufe, die dann durch die Begleitpflanzen aufgenommen und verstärkt werden könnten.

Hinsichtlich des Klimawandelns hätten Rosen mit ihrer tiefen Wurzeln kaum Probleme mit der Trockenheit. »Aber die Blüten reagieren.« Optimal seien 24 bis 28 Grad. »Wenn es wärmer wird, schlafen manche Rosen ein und blühen nicht mehr. Andere hingehen werden regelrechte Blühmaschinen«, so Barlage.

»Begleitpflanzen dürfen keine Schattenpflanzen sein«

Für die optische Wirkung nicht zu unterschätzen sei das Laub. Eine schöne Wirkung zum grünen Laub von Rosen seien beispielsweise Purpurglöckchen oder der Dunkellaubige Holunder. Silbrige Pflanzen wie Blaugras, Artemisia oder Katzenpfötchen seien als Sonnenanbeter ohnehin gut mit Rosen zu vergesellschaften und passten gut zu Rosa.

Letztlich solle man bei der Auswahl auch entscheiden, welchen Stil ein Garten verfolge. »Bei exotischen Gärten kann man die Schmucklilie Agapanthus einsetzen, bei mediterranen Lavendel, Rosmarin oder Thymian.« (GEA)