REUTLINGEN. Die Ampel war längst aufgestellt, die Absperrungen kamen auch noch weg und um 10.10 Uhr war es dann so weit: Fußgänger konnten die Lederstraße auf Höhe Matthäus-Alber-Haus und Luftmessstation wieder per Knopfdruck queren. Die Stadtverwaltung hatte wie angekündigt die Sperrung aufgehoben, nachdem klar war, dass der Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an der am höchsten belasteten Stelle in Reutlingen dauerhaft eingehalten werden kann. Wie sich im Dezember abzeichnete, wurde er 2020 sogar unterschritten, gegen Jahresende lag er bei 35,5 Mikrogramm.
Die vom Gemeinderat beschlossene Sperrung der Fußgängerfurt über die Lederstraße auf Höhe des Gebäudes 86 war eine von mehreren Maßnahmen zur Luftreinhaltung. Autos stoppten, fuhren wieder an und bliesen dabei jede Menge Schadstoffe in die an dieser Stelle ohnehin schon schlechte Luft.
Dass die wichtige Achse Richtung Altstadt dichtgemacht wurde, kam bei den Fußgängern erwartungsgemäß gar nicht gut an. Im Januar demonstrierten rund 200 Reutlinger gegen das »Gehverbot« und die »Fußgängerschikane«: Der Fußgängerverkehr müsse gefördert und nicht behindert werden, verlangten sie. (keg)