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Aktuell Valentinstag

Fünf rührende Lovestorys aus Reutlingen und Region

Anlässlich des Valentinstags hat der GEA nach den schönsten Liebesgeschichten aus seinem Verbreitungsgebiet gesucht und eine Flut an Zuschriften erhalten.

Einfach herzig: Der Valentinstag wirft in Reutlingen schon jetzt seine Schatten voraus.
Einfach herzig: Der Valentinstag wirft in Reutlingen schon jetzt seine Schatten voraus. Foto: STEFFEN SCHANZ
Einfach herzig: Der Valentinstag wirft in Reutlingen schon jetzt seine Schatten voraus.
Foto: STEFFEN SCHANZ

Dank Rostlaube unter der Haube

Meine große Liebe, schreibt Gaby, ist mir aus der Not heraus begegnet. Ich hatte damals ein altes Auto, das ständig defekt war. Regelmäßig fraß es mein Monatsgehalt auf. Glücklicherweise kannte meine Schwester einen Mechaniker, der eine günstige Werkstatt betrieb und mir versprach, den schwer zugänglichen Schaden zu reparieren. Bei Abholung – ein schreckliches Bild: Er hatte sich beide Hände blutig aufgerissen, fluchte und schwor, mein Auto nie wieder anzufassen.

Die Rechnung fiel dann zu allem Übel auch noch höher aus, als der Inhalt meines Geldbeutels. Ich bat ihn, den Wagen trotzdem rauszurücken und versicherte, den Restbetrag gleich am nächsten Morgen bei einem Kaffee zu begleichen. Bei diesem einen Kaffee ist es nicht geblieben … Später erfuhr ich, das wir beide am 10. April Geburtstag haben. Auch unser drittes Kind kam am 10. April auf die Welt. Wir sind nun 23 Jahre glücklich zusammen! Unser Rezept: Toleranz gegenüber dem »Anderssein« des Partners.

Pech im Freibad, Glück in der Liebe

Plötzlich donnerte ein Football an meinen Kopf. Als das vor 13 Jahren im Reutlinger Freibad passierte, war ich, Vanessa, sehr verwundert. Denn der Übeltäter entschuldigte sich nicht einmal. Trotzdem dachte ich: Er wirkt eigentlich ganz nett.

Bei einem Sommerurlaub mit einem Kumpel war auch der Football-Werfer dabei. Auch jetzt gab es keine Entschuldigung. Daniel war damals ein sehr zurückhaltender Mensch. Aber eines Abends lud er mich zum Essen ein. Das Eis war gebrochen. Er hatte gemerkt, dass ich ihn mag. Wir trafen uns mehrmals auf dem Reutlinger Weindorf. Da hat’s gefunkt – auch, weil ich nicht locker gelassen habe. Er fand’s irgendwann ganz schön mit mir.

Daniel ist kein Romantiker. Aber bei unserer Hochzeit hat er einen Songtext von Sido zitiert, der unsere Vergangenheit widerspiegelt – und die ganze Zeit vor Glück geweint. Wir sind bis heute mit unseren drei Kindern ein Herz und eine Seele. Auch weil wir immer über alles offen sprechen.

Starthilfe für Auto und Herz

Am 22. Dezember 2023 haben wir – Chris und Nelly – uns zum wiederholten Mal im Freundeskreis getroffen: erst in der Eishalle Reutlingen, dann auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Nelly hat mich anschließend nach Hause chauffiert. Wir waren zu zweit im Auto, haben uns sympathisch unterhalten und für den nächsten Tag zum Plätzchenbacken verabredet. Verzehrt haben wir die Kekse dann auf dem Rötelstein.Wieder saßen wir angeregt plaudernd im Auto.

Weil es sehr kalt war, habe ich den Wagen immer wieder kurz beheizt – zum Preis, dass die Batterie schlappmachte: um 2 Uhr, am 24. Dezember! Ganz schön blöd. Also sind wir zu Nellys Pkw gelaufen und haben damit Starthilfe geleistet. Jedoch nicht nur fürs Auto, sondern auch für die Liebe – sozusagen Überbrückung von Herz zu Herz. Dieses Weihnachtshorrorwunder war nicht nur ein Icebreaker, sondern auch der Anfang unserer Geschichte … Tipps für eine gelingende Partnerschaft: aufrichtige Kommunikation, gemeinsam beten und die Bedürfnisse des anderen erfüllen.

Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn: Im zweiten Anlauf richtig happy

Am 14. Februar 2000, erinnert sich Jessica, fragte mich ein junger, hübscher Älbler nach einem Abendessen im Restaurant Alexandre, ob ich mit ihm gehen wolle. Antwort: Natürlich! War er doch meine erste große Liebe ...

1,5 Jahre lang waren wir fortan so etwas wie ein Traumpaar. Mehr oder weniger grundlos gingen wir dann aber trotzdem auseinander, verloren uns aus den Augen (jedoch niemals aus dem Sinn) und gründeten jeweils eine Familie. Unsere Ehen scheiterten allerdings; und der Zufall wollte es, dass wir uns eines schönen Tages wieder über den Weg liefen. 20 Jahre später, am 14. Februar 2020, fragte mich mein jetziger Mann, ob ich seine Frau werden wolle. Antwort: Natürlich! Er ist und bleibt ja schließlich meine große Liebe …

Geheiratet haben wir am 22.02.2022 und leben seither mit unseren fünf Kindern (zwei brachte jeder in die Ehe mit und eines bekamen wir »dazugeschenkt«) auf einen Aussiedlerhof mit vielen Tieren. Das Leben ist halt doch ein Ponyhof!

Wo die Liebe hinfällt? Manchmal auf den Verkaufstresen

Alles begann mit einem Ladentisch. Hinter dem stand ich als junge Buchhändlerin in der damaligen Schubart-Buchhandlung in Geislingen, und der aufstrebende Assessor mit den Fächern Deutsch und Geschichte vom Wirtschaftsgymnasium brauchte halt öfter mal neues Material … Im Gegensatz zu mir, hatten die Kolleginnen längst bemerkt, was Sache ist. Deshalb holten sie mich stets mit den Worten »Fräulein Weller, der Herr Eylert naht« aus dem Büro an den Tresen. So kam es, wie es kommen musste: Ein Vierteljahr später waren wir verlobt und ein weiteres Vierteljahr später verheiratet ... Und das sind wir nun seit bald 54 Jahren!

In der Zeit als junge Eltern war es uns wichtig, uns immer mal wieder »zu zweit allein« zu verabreden – und jeder Zehn-Mark-Schein für die Babysitterin war damals gut angelegtes Geld. Heutzutage, da wir 24/7 beisammen sein können, hilft uns mehr, eigene Hobbys und getrennte Freundschaften zu pflegen. So gibt es immer Neues zu erzählen. Wichtig außerdem: eigene Rückzugszimmer. (GEA)