REUTLINGEN-MITTELSTADT. »Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert!« Dieses Zitat des Pfarrers Gustav Werner, der Gründer der Bruderhaus-Diakonie, passt perfekt zum 20-jährigen Bestehen des Fördervereins (FV) Seniorenzentrum Mittelstadt. Hat doch der Förderverein in den vergangenen 20 Jahren viel bewirkt. Dieser Wahlspruch gilt auch für den Vorstand des FV, Klaus-Günther Olhorn, wie er in seinem Grußwort erwähnte. Am 23. Januar 2003 von 25 Mittelstädter Bürgern gegründet, bestand die erste Aufgabe des Vereins in der Mitgliederwerbung und in der Suche nach einem geeigneten Standort für das neue Seniorenzentrum.
Sahnehäubchen finanzieren
Olhorn gliederte sein Grußwort in zwei wichtige Ansätze: der finanziellen und der persönlichen Unterstützung. Der Vorstand weist darauf hin, dass der Förderverein mit den Mitgliedsbeiträgen und Spenden hauptsächlich Anschaffungen für das Seniorenzentrum tätigt, die von der Bruderhaus-Diakonie nicht oder nicht sofort übernommen werden können. Der Verein nennt dies »das Sahnehäubchen finanzieren«. Darunter fallen Ausstattungsgegenstände wie Gartenbänke, Klavier, Plasma Bildschirm, Sonnenschirme, Rollstuhl mit Schiebehilfe oder Hochbeete.
So hat der Verein laut Olhorn seit der Einweihung des Seniorenzentrums 2007 dank seiner Mitglieder und Spender rund 82.000 Euro zum Wohle der Bewohner und zur zusätzlichen Arbeitserleichterung der Mitarbeiter eingebracht. Eine beachtliche Summe für einen Verein, der derzeit nur noch 107 Mitglieder umfasst. Um den Verein weiterhin am Leben zu erhalten, wirbt der Vorsitzende um neue Mitglieder und Unterstützer.
Viel wichtiger als die finanzielle Betrachtung ist für den Vorstand allerdings die persönliche Komponente, der persönliche Kontakt mit den Bewohnern und den hauptamtlichen Mitarbeitern. Der Verein bietet in enger Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Mitarbeitern ehrenamtliche Unterstützung an. Aktivitäten wie Kaffeerunde, Gymnastik, Filmnachmittag, Sing- und Spielenachmittag, Vorlesen und Adventskranzbinden werden von den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenzentrums gerne angenommen.
Das Fest begann mit einem ökumenischen Gottesdienst. Grußworte sprachen neben Olhorn der kaufmännische Vorstand der Bruderhaus-Diakonie Andreas Lingk, Bezirksbürgermeister Wilhelm Haug sowie Heimleiter Christof Staneker. Sie unterstrichen die große Bedeutung des Ehrenamts gerade in der Altenhilfe.
Höhepunkt des Festprogramms stellte der Shanty-Chor Neckar Knurrhähne aus Nürtingen dar. Vorstand Bernd Habermann nahm das Publikum mit viel Witz und Charme mit auf musikalische Schiffsreisen. Begeistert klatschte, schunkelte und sang das Publikum zu bekannten Liedern wie »Junge, komm bald wieder« oder »Sloop John B«. Leckereien vom Grill, Kaffee und Kuchen, Ehrung der Mitglieder, kurzweiliger Spaß mit zwei Clowns sowie der Parcours »Hands on Dementia« rundeten das Festprogramm ab. (eg)