BURLADINGEN/REUTLINGEN. Seit Beginn des Jahres hat die Erde unter der Zollernalb spürbar rund 100 Mal gebebt. Nicht mitgerechnet der sogenannte Erdbebenschwarm im Sommer, ein »Zittern« der Erdschollen, die von sensiblen Messgeräten in über 800 Fällen registriert worden waren. Seitdem am 1. Dezember die Region von einem Beben der Stärke 3,9 erschüttert wurde, ist dieser Herd nicht wirklich zur Ruhe gekommen: Seither sind rund zwölf Nachbeben gemessen worden, die meisten im nicht spürbaren Bereich.
Höhepunkt des Bebens am Mittwochmorgen
Vorläufiger Höhepunkt war jetzt ein Beben am Mittwochmorgen um 5.55 Uhr mit der Stärke von 2,5. Nach Angaben des Landesamts für Geologie und Bergbau lag der Herd abermals im Killertal unter dem Albtrauf, ungefähr an der Markungsgrenze zwischen Hechingen-Boll und Jungingen, südwestlich der Burg Hohenzollern. Im Gegensatz zum heftigeren Erdstoß Anfang des Monats, der sich rund 6 Kilometer unter der Erdoberfläche ereignet hatte, war der jüngste Wackler nur lokal spürbar, in einem Radius bis ins Steinlachtal und auf den Kleinen Heuberg bei Rosenfeld hinein.
In einer Nord-Süd-Achse entladen sich hier in großer Tiefe Spannungen der Erdschollen. Eine Verzweigung dieser »Albstadt-Scheer-Zone« liegt offenbar auch im oberen Steinlachtal. Zwischen der Mössinger Ziegelhütte und dem Farrenberg bebte am Mittwoch, 2. Dezember um 11.18 Uhr ebenfalls die Erde. Das Epizentrum lag drei Kilometer unter dem vom Farrenberg gebildeten, vorgeschobenen Albtrauf und hatte eine Stärke von 1,7.(GEA)