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Aktuell Geburtstag

Erfolgsgeschichte mit Bits und Bytes

REUTLINGEN. Die Welt geht online. Gehen ältere Menschen mit? Aber sicher, sagen Cornelia Karl, Leiterin der städtischen Abteilung für Ältere und die beiden Mentoren Renate Trockel und Dr. Wolfgang Wendt vom Treffpunkt Internet. Seit zehn Jahren gibt es diese Einrichtung im alten Rathaus in der Rathausstraße.

Renate Trockel (rechts), Annemarie Goerlich und Dr. Wolfgang Wendt im Treffpunkt Internet. GEA-FOTO: DÖRR
Renate Trockel (rechts), Annemarie Goerlich und Dr. Wolfgang Wendt im Treffpunkt Internet. Foto: Andreas Dörr
Renate Trockel (rechts), Annemarie Goerlich und Dr. Wolfgang Wendt im Treffpunkt Internet.
Foto: Andreas Dörr
54 Mentoren waren in dieser Zeit deutlich mehr als 60 000 Stunden ehrenamtlich im Einsatz, sagte Bürgermeister Robert Hahn anlässlich einer Pressekonferenz zum Zehnjährigen. 5 000 Besucher zählte allein der Treffpunkt im alten Rathaus. Rechnet man die Zahlen der beiden anderen Treffpunkte im Mehrgenerationenhaus im Vollen Brunnen und im Haus der Begegnung in Orschel-Hagen hinzu, sind es deutlich mehr.

»Heute bearbeiten sie Fotos, verwalten und verschicken sie«
Mentorin der ersten Stunde ist Renate Trockel. Als das Forum 2. Lebenshälfte und die Abteilung für Ältere diese Einrichtung ins Leben riefen, war sie von der Überlegung begeistert, der älteren Generation die Ängste vor dem Computer zu nehmen. »Am Anfang wollten die Leute vor allem den Umgang mit Textverarbeitungsprogrammen lernen. Heute bearbeiten sie Fotos, verwalten und verschicken sie per Mail.«

»Ziel des Projektes war es, älteren Menschen durch einen niedrigschwelligen Zugang zu Entwicklungen im Bereich der Neuen Medien zu unterstützen«, erinnerte sich Cornelia Karl. »Gleichzeitig sollte für aktive Senioren ein Rahmen geschaffen werden, indem sie ihr Wissen auf dem Gebiet der Neuen Medien untereinander austauschen und an andere weitergeben können.« Das funktioniert bis heute und es funktioniert gut, sagte Wolfgang Wendt. Ein Schwerpunkt liege auf den Mails, sagte Wendt. Aber auch die digitale Fotografie oder die Fehlerbehebung stehen im Mittelpunkt. »Und einige kommunizieren wieder mit ihrer Verwandtschaft.«

»Ich habe mich mit Computern nicht ausgekannt«, sagte Annemarie Goerlich. Notgedrungen habe sie Briefe handschriftlich verfasst. »Heute schreibe ich Mails. Und ich bin heilfroh, dass ich das im Treffpunkt-Internet lernen konnte.« Auf die Frage, ob im Treffpunkt auch Facebook zur Sprache komme, antwortet Annemarie Goerlich kurz und bündig »Nö«.

Kamen die Treffpunkt-Besucher am Anfang mit dem abgelegten PC ihres Kindes, kommen sie heute mit dem Notebook. Auch Smartphones und Tablet-PCs sind Thema. Und weil sich Technik und Geräte rasant entwickeln, bilden sich die Mentoren regelmäßig fort. Fortbildungsprogramme an Universitäten werden ebenso in Anspruch genommen wie Angebote im Rahmen des Landes-Projektes »Internet goes Ländle«. Gleichzeitig stärkt die Abteilung für Ältere das Projekt, indem es mit anderen bürgerschaftlichen Gruppen vernetzt wird.

Auch die Öffentlichkeitsarbeit spielt eine Rolle. Diesbezüglich sind vor allem Männer Zielobjekte: 70 Prozent der Treffpunkt-Besucher sind Frauen. (GEA)