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Energiewende mit grünem Wasserstoff: Hochschule Reutlingen mit vier Projekten

H2-Grid der Hochschule Reutlingen ist eines von vier Leuchtturmprojekten in der Region Mittlere Alb-Donau.

Der erste Elektrolyseur mit einer Leistung von 2,2kW wird derzeit installiert und für studentische und Forschungs-Arbeiten demnä
Der erste Elektrolyseur mit einer Leistung von 2,2kW wird derzeit installiert und für studentische und Forschungs-Arbeiten demnächst in Betrieb genommen. FOTO: HOCHSCHULE
Der erste Elektrolyseur mit einer Leistung von 2,2kW wird derzeit installiert und für studentische und Forschungs-Arbeiten demnächst in Betrieb genommen. FOTO: HOCHSCHULE

REUTLINGEN. Die Energiewende mit grünem Wasserstoff zu gestalten, ist seit 2020 auf Bundesebene beschlossen. Grüner Wasserstoff gilt als ein zukunftsweisender und klimafreundlicher Energieträger, mit dem die Energiewende weiter vorangetrieben werden soll. Bei grünem Wasserstoff handelt es sich um Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energietechnologien gewonnen wird, das heißt, hierbei entsteht kein CO2. Dessen Produktion, Speicherung, Transport und Nutzung wird seit Ende 2022 in dem von der EU und dem Land Baden-Württemberg geförderten Projekt "H2-Wandel – Modellregion grüner Wasserstoff" erforscht und erprobt.

Projekt H2-Grid

Die Hochschule Reutlingen ist mit dem Projekt H2-Grid, eines von vier sogenannten Leuchtturmprojekten, die in der Region Mittlere Alb-Donau angesiedelt sind, mit dabei. Bei dem Projekt H2-Grid geht es um den Aufbau dezentraler Wasserstoffanlagen in Kommunen, Quartieren, Industrie und Haushalten. Dies geschieht zusammen mit kommunalen Stadtwerken und Industriepartnern der Region sowie den Hochschulen Reutlingen und Rottenburg.

Kernelement dabei ist die Produktion von Wasserstoff mittels Elektrolyse und Strom, der aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Bei der Elektrolyse wird Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Dazu planen die Akteure von H2-Grid die Installation von Elektrolyseuren in unterschiedlichen Größen von 2 bis 500 Kilowatt (kW), um die Wirtschaftlichkeit und den netzdienlichen Betrieb insbesondere kleiner Elektrolyseure zu testen. Aktuell werden dazu an den beiden Hochschulstandorten Demonstratorsysteme installiert und nach einer Probephase auf die Stadtwerke (SW) Mössingen, Fair-Energy Reutlingen, SW Tübingen, SW Rottenburg sowie den Green Innovation Park der Firma Sülzle aus Rosenfeld erweitert.

Digitale Steuerungsplattform

Die große Herausforderung besteht nun darin, die hohe Volatilität (Schwankung), die erneuerbare Energietechnologien mit sich bringen, auszugleichen. Das bedeutet, die Verfügbarkeit von Strom einem netzdienlichen Betrieb anzupassen, um Stromspitzen und -flauten zu vermeiden. Hierfür wird im Projekt H2-Grid eine digitale Steuerungsplattform entwickelt, mit der Angebot und Nachfrage optimal aufeinander abgestimmt werden können. Diese Plattform stellt insbesondere für Betreiber sehr kleiner Anlagen einen niederschwelligen Zugang zum Strommarkt dar.

WEITERFÜHRENDE INFOS

Weiterführende Informationen zum Projekt »H2-Wandel – Modellregion grüner Wasserstoff «und »letsgoING« gibt es unter folgenden Adressen. https://h2-wandel.de/ https://letsgoing.org/

Forschung zu und Anwendung von grünem Wasserstoff wird im Projekt als ein wichtiger Baustein der Energiewende betrachtet. Diese kann aber nur gelingen, wenn verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten.

Info-Veranstaltungen für Bürger

Projektbegleitend wird daher eng mit wirtschaftlichen und politischen Entscheidungstragenden der Region zusammengearbeitet und mittels verschiedener Wissensformate und Veranstaltungen werden die Bürgerinnen und Bürger der Region informiert. Insbesondere Schülerinnen und Schüler sowie junge Erwachsene als Entscheidungstragende der Zukunft stehen im Fokus des Projekts an der Hochschule Reutlingen. Neben konkreten Demonstrationsprojekten und Veranstaltungen an Schulen unterstützt das Projekt auch die Ausbildung im Bereich des Fachs NWT im Kontext zum Lern- und Bildungskonzept »letsgoING – Technik und Digitalisierung verstehen«. (GEA)