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Einsatz für Blumen und Insekten ausgezeichnet

»Blumenwiesen-Alb« vergibt bei Feierstunde im Landratsamt Preise für den Erhalt von artenreichen Wiesen

Sieben Kommunen, Initiativen und Einzelpersonen wurden vom Verein »Blumenwiesen-Alb« sowie von Landrat Thomas Reumann (rechts) f
Sieben Kommunen, Initiativen und Einzelpersonen wurden vom Verein »Blumenwiesen-Alb« sowie von Landrat Thomas Reumann (rechts) für ihr Engagement geehrt. FOTO: LEISTER
Sieben Kommunen, Initiativen und Einzelpersonen wurden vom Verein »Blumenwiesen-Alb« sowie von Landrat Thomas Reumann (rechts) für ihr Engagement geehrt. FOTO: LEISTER

REUTLINGEN. »Es geht heute um einen ganz besonderen Schatz, den wir geschenkt bekommen haben«, sagte Reutlingens Landrat Thomas Reumann während einer kleinen Feierstunde im Landratsamt. Der Verein »Blumenwiesen-Alb« hatte zu einem Wettbewerb unter dem Titel »Gemeinden engagieren sich für Blumenwiesen« aufgerufen. Etwas Enttäuschung war dem Vereinsvorsitzenden Dr. Rainer Oppermann schon anzumerken, dass nur sieben Beiträge eingegangen waren – und das, obwohl der Verein mehr als 40 Städte und Gemeinden angeschrieben hatte. Aber: »Ich bin doch positiv überrascht von den sieben Beiträgen«, so Oppermann.

Mit echter Exzellenz

Aus Ehingen an der Donau waren gleich drei Beiträge eingegangen. Der Schwäbische Albverein mit Mitgliedern im Alter zwischen 70 und 80 Jahren kümmert sich dort um eine Wacholderheide und hält eine Fläche von rund vier Fußballfeldern frei. Der Imkerverein in Ehingen hat einen Bienenerlebnispfad angelegt. Als Einzelperson nimmt sich Hobby-Pferdehalterin Gudrun Reger seit vielen Jahren einer ein Hektar großen Blumenwiese an, die früher Brachfläche war. Heute wachsen dort zahlreiche Blumen-, Gräser- und Kleesorten, die Lebensraum für eine Vielzahl Insekten bieten.

Die Stadt Mössingen hatte sich an dem Wettbewerb beteiligt und dabei gleich drei Standbeine angeführt: die innerstädtischen Grünflächen, die Mössingen als Blumenstadt bekannt gemacht haben, die Streuobstwiesen und artenreiche Blumenwiesen. »Das geht nur, wenn Hand in Hand gearbeitet wird«, sagte der Grünflächenmanager Markus Lutz. An der Pflege der zahlreichen Flächen seien Landwirte ebenso beteiligt wie Naturschutzvereine, Privatpersonen und auch die Stadt.

Die Gemeinde Burladingen-Salmendingen hatte sich mit dem großen Engagement der Bürger »und vor allem auch der Jugend« gemeldet, so Ortsvorsteher Erwin Straubinger. Alle zusammen kümmern sich um die Freihaltung der FFH-Wiesen und Feuchtwiesen rund um den Kornbühl. »Dabei helfen uns 150 Schafe, 40 Ziegen, zwölf Pferde und fünf Highlander-Rinder«, so Straubinger.

Der Nabu aus Nehren pflegt ein Kleinod auf Gemeindefläche mit dem Namen Rappenhalde, dort wachsen viele Orchideen, jede Menge andere Blumen und auch Silberdisteln. Die Verbuschung gelte es dort mit den Arbeitseinsätzen zu verhindern.

In Sondelfingen stehen Achim Müller und Beate Ehrmann hinter der Bürgerinitiative Wildwiese: »Wir kämpfen um den Erhalt von mehr als zehn Hektar großen FFH- und Streuobstwiesen in Kooperation mit dem BUND«, so Müller. Der Hintergrund: Wohnbebauung soll dort entstehen. »Wir hoffen, der Preis hilft, die Wiese zu erhalten«, so Ehrmann.

Bei der Verleihung der Preise war sogar eine echte Exzellenz anwesend, nämlich Sandra Wild als Blumenwiesen-Königin. Eine Hitliste der Bewerbungen gab es bei der Preisverleihung nicht, »wir können stolz sein auf so viele engagierte Menschen, die sich in der Region Neckar-Alb für den Naturschutz engagieren«, lobte Landrat Thomas Reumann. Alle fünf Kommunen und Initiativen erhielten einen Geldpreis sowie ein Buch über die Schönheiten der Pflanzenwelt auf der Schwäbischen Alb. Zwei einzelne Engagierte wurden gesondert geehrt – sie kümmern sich jeweils in Gönningen sowie in Lichtenstein-Unterhausen um den Erhalt von Blumenwiesen. (GEA)