REUTLINGEN. Bei der Abschlussverbeugung reichte die Bühne im franz.K für alle Tänzerinnen kaum aus. 210 Tänzerinnen verwandelten jüngst das Kulturzentrum franz.K in einen Dschungel. An drei Vorführungen präsentierten die Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 20 Jahren von der Ballettschule TANZraum Sabrina Adomeit eine Inszenierung des weltbekannten Dschungelbuchs.
Die Tänzerinnen erzählten die Geschichte des kleinen Jungen Mogli, der ohne Eltern bei Tieren im Dschungel aufwächst. Mogli erlebt Abenteuer mit seinem Freund Balu, einem Braunbären, und dem schwarzen Panther Baghira. Der Tiger Schirkan hat es allerdings auf den Menschenjunge abgesehen und möchte ihn umbringen. Die Freunde wollen gemeinsam Mogli in Sicherheit bringen und sind sich einig, dass er zu den Menschen gehört, da es dort weniger Gefahren für den Jungen gibt. Der Ablauf der Tanzchoreografie war an den bekannten Disney-Film angelehnt, die Tanzlehrer ergänzten die Musik mit weiteren Liedern.
Selbstgenähte Kostüme
Schon zu Beginn der Show nahmen die Tänzerinnen das Publikum in das rege Treiben im Dschungel mit. Neben Wölfen, Faultieren, Schlangen, Ameisen, Bienen und Affen tänzelten sich auch allerhand Früchte durch die sattgrünen Wälder. Die Jüngsten drehten sich als Brombeeren, Ananas oder Melonen über die Bühne und sorgten mit ihren goldigen Kostümen und strahlenden Gesichtern für viel Schmunzeln im Publikum. »Drei Näherinnen haben sich um die Kostüme gekümmert«, erzählt Sabrina Wurster, die Inhaberin der Tanzschule. Für jede der 50 Szenen mussten die Kostümbildner die Tänzerinnen mit neuen Röcken, Tüll und Bodys ausstatten. Für die Elefanten gab es außerdem Elefantenohren, die Faultiere bekamen Gesichtsmasken und die Äffchen waren an ihren Schwänzchen und Ohren zu erkennen.
Für die Choreographie waren die Tanzlehrer der Ballettschule Juliane Krepler, Lisa Haverkämper, Michael Human und Sabrina Wurster verantwortlich. Die kleinen Tänzerinnen verzauberten mit Drehungen und ein paar Sprüngen, die älteren Schülerinnen tanzten teils auf Spitzenschuhe und zeigten mit Spagatsprüngen in der Luft und komplexen Tanzschritten ihr Können. Auch die Tanzlehrer standen für eine Szene als Elefanten im Rampenlicht und bewegten sich synchron zur Musik. Seit Februar probten alle Schülerinnen ein mal pro Woche in den einzelnen Kursen für die Vorführung. Insgesamt 17 Hauptrollen vergab Sabrina Wurster für die Inszenierung des Dschungelbuchs.
Große Begeisterung im Publikum
Das harmonische Beisammensein im Dschungel wird aber vom bösen Tiger Schirkan unterbrochen, der sich gegen Mogli stellt. In einem bedrohlichen Kampf bei Blitz, Donner und Regen kämpften die Tänzerinnen zu tobenden Beats um das Leben von Mogli und seinem Freund Balu. Der ist ja bekannt für seine Gemütlichkeit und Gelassenheit. Während des Kampfs gegen den Tiger zeigt sich aber auch der sonst so gelassene Bär von einer anderen Seite und gibt alles, um seinen Freund Mogli zu beschützen. Was denn auch gelingt: Happy End!
Wie eine große Familie stehen alle Tänzerinnen nach der Show auf der Bühne. Als »familiär« beschreibt die Tanzschulleiterin auch die Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern. Die Proben für die Tanzvorführung haben sich gelohnt. Nicht nur das kräftig applaudierende Publikum war begeistert, sondern auch die Tanzlehrer selbst. (GEA)



