REUTLINGEN. Der Münsinger Bürgermeister Mike Münzing hat bereits Besuch von der Bundeswehr bekommen. Die meisten Gesprächsinhalte seien »streng geheim«, berichtet er. Im Gespräch sei es jedoch, so viel verrät er, schwerpunktmäßig darum gegangen, abzufragen, welche Infrastrukturen für durchziehende Truppen vorhanden seien. Die Frage nach der Infrastruktur sei aber nicht nur fürs Militär, sondern auch für die Zivilbevölkerung eine zentrale. »Resilienzen aufbauen« laute hier das Stichwort der Bundeswehr, berichtet Münzing.
Der Münsinger Bürgermeister sieht seine Stadt für den Krisenfall gut aufgestellt: Man sei weitgehend autark und unabhängig von großen Versorgungsstrukturen und habe gut funktionierende, eigene Netze. Beispiel Wasser: »Münsingen hat sechs Quellen und bezieht Wasser aus vier Versorgungsgruppen.«
Die Stadtverwaltung Metzingen berichtet auf Nachfrage von »regelmäßigen Treffen« ihres Krisenstabs, dessen Ziel sei, die Sicherheit der Bürger »bestmöglich zu gewährleisten, auch im Falle außergewöhnlicher Lagen«. Die Rathausspitze habe zudem an überregionalen Sitzungen teilgenommen, bei denen es auch um die Abstimmung zwischen zivilen und militärischen Strukturen gegangen sei. »Wie andere Kommunen auch wurden wir kontaktiert, um mögliche Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz und Infrastruktur zu verbessern«.
Konzepte nicht auf konkretes Bedrohungsszenario beschränkt
Bereits vorhanden seien Konzepte, die im Rahmen des kommunalen Krisenmanagements griffen und nicht auf ein konkretes Bedrohungsszenario beschränkt seien – von der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit kritischer Infrastruktur bis hin zur Planung und Prüfung von Schutzräumen, Kellerfluchtwegen und Notunterkünften.
Metzingen sei im Ernstfall als »Hinterland einer möglichen Nahostflanke« eingeordnet: Regionen, die nicht unmittelbar an einem Krisenherd liege, aber logistisch, infrastrukturell oder organisatorisch eine wichtige Funktion übernehmen könnten. »Für Metzingen bedeutet das keine akute Bedrohung, sondern vielmehr, dass wir im Rahmen übergeordneter Planungen als Teil eines funktionalen Netzwerkes betrachtet werden. Dieses kann im Ernstfall unterstützend wirken, etwa durch Durchleitung, Versorgung oder Koordination.«
In Reutlingen habe sich ein beim Landkreis angesiedelter Offizier der Reserve mit Oberbürgermeister Thomas Keck unterhalten, heißt es aus der städtischen Pressestelle ohne nähere Auskünfte. Man verweist auf das Landratsamt und das Landeskommando in Stuttgart.
In der Universitätsstadt Tübingen haben laut Presseamt noch keine Gespräche zum »Operationsplan Deutschland« stattgefunden. (ms/mak/igl/pru)

