REUTLINGEN. Heftiger Starkregen hat am Donnerstagabend für starke Überschwemmungen in den Kreisen Ludwigsburg und Stuttgart gesorgt. Auch am Freitag scheint das Wetter keine Ruhe zu geben: Von Frankreich kommend zieht im Tagesverlauf ein Gewittertief mit hoher Unwettergefahr nordostwärts über Deutschland hinweg. Für ganz Nordrhein-Westfalen hat der Deutsche Wetterdienst deshalb mittlerweile eine Unwetterwarnung herausgegeben, gewarnt wird vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen, zudem orkanartigen Böen und Hagel.
In der Region Neckar-Alb gibt es zwar bislang keine Unwetterwarnung. »Es ist aber mit Gewittern zu rechnen auf der Schwäbischen Alb, vor allem an ihrem Nordrand«, sagt DWD-Wetterberater Martin Schwienbacher. »Die Gefahr für starke Gewitter in dieser Region ist allerdings um einiges niedriger, als im nördlichen Baden-Württemberg.« Vor allem der Großraum Mannheim und das östlicher gelegene Bad Mergentheim seien dort betroffen.
Böen mit mehr als 100 Stundenkilometern möglich
»Nichtsdestotrotz kann es auch im Kreis Reutlingen Böen geben, die 100 Stundenkilometer erreichen«, sagt Schwienbacher. Insbesondere großer Hagel könne punktuell Schäden verursachen, »aber das ist, wie so häufig bei Gewittern, meist nur ganz kleinräumig der Fall«. Das Unwetter ziehe nordostwärts, später dann südostwärts. Die Gefahr für Unwetter in der Region Neckar-Alb sei am späten Nachmittag und am Abend am größten, sie nehme nachts dann aber wieder ab, so Schwienbacher.
Die Region südlich von Stuttgart, vom Neckartal bis zur Schwäbischen Alb, ist bekannterweise ein Unwetter-Hotspot. Wissenschaftler Michael Kunz vom Karlsruher Institut für Technologie hat sogar in einem GEA-Gespräch mal gesagt: »Es ist das Gebiet in Deutschland, das am häufigsten von Gewittern betroffen ist.« (GEA)