REUTLINGEN. Die Eberhardstraße 4 respektive der Zustellstützpunkt Innenstadt ist Geschichte, Erwin-Seiz-Straße 17 lautet die Adresse der Zukunft. Nachdem seit 1. Juli der neue Zustellstützpunkt von Deutsche Post und DHL ihren Betrieb aufgenommen hat, wurde am Mittwoch die offizielle Einweihung zusammen mit Oberbürgermeister Thomas Keck und dem Leiter der Niederlassung Reutlingen André Danielzok gefeiert. 85 Mitarbeiter aus dem ehemaligen Standort Innenstadt haben dort nun ihren neuen Arbeitsplatz und versorgen täglich 47 Bezirke. Rund 148.000 Briefsendungen werden von hier aus jede Woche an 52.100 Haushalte zugestellt, dazu rund 11.200 Pakete an die Postleitzahlen 72762, 72764 und 72766 der Stadt Reutlingen sowie nach Eningen und Pfullingen. Ein Versorgungsgebiet von 84 Quadratkilometern.
Mietvertrag läuft auf zehn Jahre
Niederlassungsleiter André Danielzok hob vor allem die »exzellente Arbeit« beim Umzug von der Eberhardstraße in die Erwin-Seiz-Straße hervor. Fast 40 Jahre lang befand sich der Stützpunkt samt Hauptpostamt in der Innenstadt. Im Jahr 1986 war das neue und rund zehn Millionen Euro teure Hauptpostamt eingeweiht worden. Dann kam die Strukturreform, die Aufspaltung in Unternehmensbereiche samt dem Bau der Brief- und Paketverteilzentren, Mitarbeiter wurden abgezogen. In den vergangenen Jahren haben vor allem betriebliche und private Stellplätze gefehlt, und die Räumlichkeiten waren für einen modernen Dienstleistungsbetrieb nicht mehr zeitgemäß.
Betriebsleiter Holger Schrodi sagte bei der Einweihung, bereits 2019 habe man deshalb begonnen, nach einem alternativen Standort zu suchen. Denn im Vergleich zu den 1980er-Jahren habe sich nicht nur ein Strukturwandel vollzogen, sondern auch die Anforderungen an die Arbeitsplätze haben sich massiv verändert. Die Suche nach einer passenden Immobilie sei »ein schwieriges Geschäft« gewesen, betonte Schrodi. Doch Ende 2024 war dann schließlich klar, dass man in die Erwin-Seiz-Straße 17 umziehen wird. Der Mietvertrag läuft auf zehn Jahre.
Die Deutsche Post will in Zukunft immer mehr in die sogenannte Verbundzustellung gehen. Also Zusteller einsetzen, die sowohl Briefe als auch Pakete austragen. Dies sei betriebswirtschaftlich gesehen der günstigste Fall für das Unternehmen, sagte Schrodi. Das bedeutet aber auch, dass es immer mehr Zusteller mit einem Fahrzeug gibt. Schrodi verwies in seiner Ansprache darauf, dass die Deutsche Post ihren Beitrag zum Infrastrukturauftrag leiste. »Wir sind Universaldienstleister und verpflichtet, zuzustellen.« Mit dem neuen Stützpunkt sei man nun für die kommenden Jahre gut aufgestellt. Für den neuen Standort stellt die Deutsche Post zudem komplett auf E-Fahrzeuge um. Dazu werden noch im Außenbereich die Ladesäulen errichtet.
Besonderer Dank an die Mitarbeiter
Oberbürgermeister Thomas Keck sagte, mit der Eröffnung des neuen Zustellstützpunkts setze man einen wichtigen Meilenstein für die Deutsche Post. Der Umzug aus der Eberhardstraße sei nicht nur ein logistischer Schritt, sondern auch ein klares Bekenntnis zum Standort Reutlingen, zu den Menschen vor Ort und zur wirtschaftlichen Stärke der Stadt. Die 85 Mitarbeiter können, so Keck, in Zukunft unter guten Bedingungen am Standort arbeiten. »Und gute Arbeitsbedingungen sind entscheidend für Motivation, Gesundheit und letztlich für den Erfolg des Unternehmens.« Die Anforderungen an die Logistik verändern sich ständig, zum Beispiel durch den Online-Handel, den Wunsch nach rascher Zustellung und durch die Digitalisierung. »Es ist gut zu wissen, dass die Deutsche Post in Reutlingen Schritt hält und sich zukunftsfähig aufstellt.« Dies bedeute nicht nur Effizienz und Zuverlässigkeit, sondern Lebensqualität für die Bürger. »Eine funktionierende Post gehört zu den Grundlagen des Zusammenlebens.« Keck dankte deshalb besonders den Mitarbeitern, die jeden Tag bei Wind und Wetter unterwegs seien, um die Haushalte und Unternehmen zu beliefern. (GEA)

