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Degerschlachter Blasmusiker bei »Schlager-Spaß mit Andy Borg« zu sehen

Ein Jahr nach den Dreharbeiten wird am Donnerstag der Auftritt des Musikvereins Degerschlacht in der SWR-Sendung »Schlager-Spaß mit Andy Borg« ausgestrahlt. Für die Blasmusiker soll es kein einmaliges Erlebnis gewesen sein.

Die Musiker der Degerschlachter Blasmusik hatten viel Spaß beim Dreh mit Schlager-Star Andy Borg.
Die Musiker der Degerschlachter Blasmusik hatten viel Spaß beim Dreh mit Schlager-Star Andy Borg. Foto: Kerstin Jönsson/SWRSTIN JOENSSON
Die Musiker der Degerschlachter Blasmusik hatten viel Spaß beim Dreh mit Schlager-Star Andy Borg.
Foto: Kerstin Jönsson/SWRSTIN JOENSSON

DEGERSCHLACHT. Ist es zum Fremdschämen oder eine große Ehre? Diese Frage stellten sich die Mitglieder des Musikvereins Degerschlacht als vor rund einem Jahr eine Einladung für einen Auftritt in der SWR-Show »Schlager-Spaß mit Andy Borg« ins Haus flatterte. »Wir sind eine junge Truppe, bei der die meisten mit der Sendung nichts anfangen können«, erklärt der Vorsitzende Steffen Schwartz. Der Sänger und Moderator lädt meistens Stars aus Schlagerszene und Volksmusik ein, die nicht unbedingt den Geschmack der im Schnitt 37 Jahre alten Degerschlachter Blasmusiker treffen. Trotzdem war schnell klar: Diese einmalige Chance soll genutzt werden. Das Ergebnis wird jetzt ein Jahr später am Donnerstag (20.15 Uhr/SWR) zu sehen sein.

»Es gibt bisher nicht viele Vereine, die bei Andy Borg in der Show waren«, sagt Schwartz stolz. Normalerweise würden »in dem Format, das fast jeder kennt« nur Profi-Musiker und private Kombos auftreten. »Alles, was Rang und Namen in der Szene hat, war schon da.« Wie aber sind die Produzenten dann auf den Musikverein Degerschlacht gekommen? »Die sind über die sozialen Medien auf uns aufmerksam geworden«, sagt der Vorsitzende. Offenbar hat es den Machern der Show gefallen, was sie da zu sehen bekommen und über Instagram angefragt.

Kurzfristige Anfrage für Auftritt bei Andy Borg

Dabei gab es nur zwei Probleme: Die Aufzeichnung der Sendung sollte schon 14 Tage nach der ersten Anfrage sein. Und: Es sollten unbedingt mindestens 15 Musiker auf der Bühne stehen. »Bei nur 22 aktiven Mitgliedern war das eine Herausforderung«, sagt Schwartz. Letztlich fanden sich aber 16 Degerschlachter Blasmusiker, die sich samt eines kleinen »Fan-Clubs« aus Eltern und Ehemaligen auf den Weg ins SWR-Studio nach Baden-Baden.

Bei der Aufzeichnung im Studio, das wie eine gemütliche Weinstube dekoriert ist, waren die Degerschlachter zunächst als Statisten im Publikum gefordert. »Wir haben Anweisungen bekommen, wann wir Mitklatschen, Lachen oder uns mit Weinschorle zuprosten sollen«, erzählt Schwartz. Die Nervosität bei den Hobby-Musikern stieg dann, als sie nach rund zweieinhalb Stunden Dreharbeiten als letzter Act auf der Bühne eines ihrer Lieder zum Besten gaben. »Man ist schon sehr aufgeregt, wenn plötzlich gefühlt 15 Kameras auf einen gerichtet sind. Wir haben das alle schließlich noch nie gemacht.«

Ungewohnter Auftritt: Die Degerschlachter Blasmusiker spielen beim »Schlager-Spaß mit Andy Borg« nicht live, sondern mit Playbac
Ungewohnter Auftritt: Die Degerschlachter Blasmusiker spielen beim »Schlager-Spaß mit Andy Borg« nicht live, sondern mit Playback. Foto: Kerstin Jönsson/SWR
Ungewohnter Auftritt: Die Degerschlachter Blasmusiker spielen beim »Schlager-Spaß mit Andy Borg« nicht live, sondern mit Playback.
Foto: Kerstin Jönsson/SWR

Ungewohnt war es auch, Playback zur eigenen Musik zu spielen. »Eigentlich sollte man ja dabei gar keine Töne von sich geben«, sagt Schwartz. »Es ist gar nicht so einfach, dass es dann authentisch aussieht.« Deshalb hatten sie bereits geprobt, so stumm wie möglich zu spielen. »Wir sind selbst gespannt, wie wir rüberkommen, ob alles geklappt hat oder es peinlich wird für uns«, sagt der Vorsitzende lachend. Rückblickend sagt Schwartz schon vor der Ausstrahlung am Mittwoch: »Es war eine Mega-Erfahrung.« Dazu beigetragen hat auch Gastgeber Andy Borg, der sich Zeit für Fotos und ein Schwätzchen genommen habe. »Er hat uns auch erzählt, dass er schonmal in Reutlingen in der Zahnklinik war«, erzählt Schwartz. »Er hat auch gemeint, dass man ja jetzt unsere Nummer habe und wir wieder angerufen werden.«

Darum geht's bei »Schlager-Spaß mit Andy Borg«

Einmal im Monat strahlt der SWR seit Dezember 2018 die Sendung »Schlager-Spaß mit Andy Borg« aus. Die Show wird in Baden-Baden produziert. Der aus Österreich stammende Sänger und Moderator Andy Borg wurde 1982 mit dem Lied »Adios Amor« bekannt, das in Deutschland in den Charts auf Platz eins gelandet war. In dem Format treten sowohl Schlagerkünstler als auch Volksmusiker sowie Gruppen aus dem Südwesten auf, die ihre Heimatregion vorstellen. (GEA)

Schon kurz nach den Dreharbeiten gab es eine Anfrage für das Sommer-Spezial im Europa-Park in Rust, sagt der Vorsitzende. »Aber da waren uns die Reisekosten von rund 2.000 Euro zu teuer.« Auch eine Anfrage vor rund einem Monat habe man abgelehnt, weil sie so kurzfristig war, dass man nicht genügend Musiker zusammenbekam. Der Plan ist nun, im Juni erstmal eine neue eigene CD aufzunehmen und dann Herbst erneut beim »Schlager-Spaß mit Andy Borg« aufzutreten. Ob die Degerschlachter Blasmusiker nun zum Dauergästen in der Sendung werden? »So kann man das nicht nennen«, sagt der Vorsitzende. »Aber den einen oder anderen Auftritt könnte es noch geben.« (GEA)