Über ein Dutzend Auszubildende von Garten-Moser haben geholfen, die sechs Felder für die Pflanzungen vorzubereiten und die Wege zu ziehen. Dafür war viel Material nötig. »Einige Laster sind hier rein- und rausgedüst«, erzählt lachend Andreas Keppler, Garten- und Landschaftsarchitekt und Geschäftsführer des Unternehmens. Für die Lehrlinge war es eine reizvolle Aufgabe, die Anlage zu planen und zu realisieren, wobei sie zu allererst 110 Tonnen Schotter und 450 Kubikmeter Erde ausbringen mussten, um die feuchte Senke aufzufüllen.
Selbst ernten und verspeisen
»Man kann hier echt was tun!«, freut sich Bernhard Ziegler, Biologe im Listhof-Team. Der Bauerngarten ist zwar auch zum Anschauen da (und deshalb rollstuhlgerecht angelegt). Aber nicht nur. Kindergruppen und Schulklassen, die regelmäßig im Umweltbildungszentrum zu Gast sind, werden neben Blumen und Zierpflanzen selbst Gemüse und Gewürze setzen oder säen - und ernten, wenn es so weit ist. Und was schmeckt besser als ein selbst gezogener Kohl- oder Salatkopf, gewürzt mit frischem Grün vom Beet nebenan?Auch alte, teils fast vergessene und hierzulande seltene Sorten sollen im Bauerngarten gedeihen, erzählt Bodo Kablau: Ampfer, Meerkohl, Rauke und vielleicht sogar Artischocken? Heilpflanzen wie Baldrian und Arnika dürfen nicht fehlen, Salbei und Thymian, Bohnenkraut und Dill. Am Weg gedeihen Haselnuss und Holunder, in einem Karree Blumen wie Akelei und Dahlie. Hinzu kommen Pflanzen, die Wolle prima färben - oder Ostereier.
Auch das sollen die jungen Besucher selbst ausprobieren, damit das Wissen nicht ausstirbt: »Nachhaltige Umweltbildung« ist eines der Anliegen des Listhofes. Deshalb hat das Biosphärengebiet Schwäbische Alb den Bauerngarten als wichtig für die »soziale, ökologische und ökonomische Zukunft« der Region eingestuft und einen Zuschuss von 9 000 Euro gegeben, um die Kosten zu bestreiten, wie Renate Leicht betont.
