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Das Reutlinger Stadtradeln geht in die zweite Runde

REUTLINGEN. Auch in diesem Jahr geht's wieder rund auf dem Rad - mit Input und Erfahrungen aus der ersten Teilnahme am »Stadtradeln« können Daniel Hammer, Projektleiter und zuständig für den Masterplan Radverkehr in Reutlingen, und Ralf Bültge-Bohla, Klimaschutzmanager, die zweite Runde einläuten. Zufrieden sind sie mit der Bilanz der »Premiere« Reutlingens beim Stadtradeln 2016 - aber auch ehrgeizig. Denn zum nächsten Mal, vom 24. Juni bis 14. Juli 2017, soll es einige Änderungen und Verbesserungen geben.

Ralf Bültge-Bohla (links) und Daniel Hammer propagieren das Stadtradeln. FOTO: STADT
Ralf Bültge-Bohla (links) und Daniel Hammer propagieren das Stadtradeln. FOTO: STADT
Ralf Bültge-Bohla (links) und Daniel Hammer propagieren das Stadtradeln. FOTO: STADT
Begonnen werden die drei radaktiven Wochen nun immer am letzten Samstag im Juni mit dem Ziel, durch diese Beständigkeit eine feste Verankerung in den Köpfen aller Stadtbewohner zu schaffen und die Planung, die schon lange im Voraus beginnt, zu vereinfachen.

Reutlingens Bezirke erradeln

So soll in diesem Jahr am Samstag, 24. Juni, das Kilometersammeln mit einer gemeinsamen Radtour starten. Von der Stadthalle aus wird jedes Jahr ein anderer Stadtteil Reutlingens angefahren. Betzingen ist das erste Ziel, genauer gesagt die Werner'sche Mühle, das erste Wasserkraftwerk der Umgebung. Die sieben Kilometer lange Strecke soll aufs Radeln einstimmen, und Daniel Hammer findet, »einfach zusammen auf dem Rad sitzen, in der Gemeinschaft«, sei ein tolles Gefühl und der perfekte Start fürs »Radeln statt Luft verpesten«. Alle Teilnehmer, die um 11 Uhr starten und dann vermutlich gegen 13.30 Uhr an der Mühle ankommen werden, erwartet am Vereinsheim der »Betzinger Krautskräga« Bewirtung und Informationen rund um das Wasserkraftwerk und seine Geschichte. Wer am Eröffnungstag lieber in Reutlingen bleiben möchte, kann sich im Bürgerpark informieren: Ein historisches Hochrad wird bei gutem Wetter zur Schau stehen, ebenso wie Pedelecs und ein Lastenrad, das die vielseitige Nutzung von Fahrrädern deutlich machen soll. Außerdem wird es einen »Radcheck« geben, bei dem jeder sein Zweirad auf Herz und Nieren überprüfen lassen kann. Vor allem aber geht es um die aktive Nutzung des Fahrrads und die positiven Auswirkungen und Vorteile gegenüber dem Auto. Wer sich als Team auf der Stadtradeln-Homepage anmeldet - was jetzt schon möglich ist - und fleißig seine Kilometer einträgt, ist nicht nur körperlich aktiv und an der frischen Luft, sondern schont auch noch den Geldbeutel und die Umwelt. Wichtig zu wissen: Jeder, der in Reutlingen lebt, arbeitet oder studiert kann mitmachen. Wer also in den drei Wochen der Aktion im Urlaub ist oder zum Beispiel um den Bodensee radeln will, kann diese dort gesammelten Kilometer ebenfalls anrechnen lassen und die Gesamtkilometer der Stadt voranbringen. Die werden immer aktualisiert auf einem großen Banner am Rathaus und im Internet zu sehen sein. »Als Ansporn«, meint Ralf Bültge-Bohla, um die erradelten 126 303 Kilometer von 2016 möglichst zu toppen.

»Finde dein Rad«

Passend zum 200. Geburtstag des Fahrrades gibt es zusätzlich eine große Mitmachaktion vom 10. bis 14. Juli: In ganz Reutlingen werden fünf Fahrräder der »Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen« versteckt, die es zu finden gilt. Wer eins der Fahrräder, beziehungsweise eins der stellvertretend versteckten Schlösser entdeckt, bekommt es geschenkt. 360 Grad Videos, eine Schnitzeljagd mit verschiedenen Hinweisen oder Videos von Oberbürgermeisterin Barbara Bosch sollen das Suchen erleichtern und mit den richtigen Tipps zum Versteck führen. Im Internet werden zum gegebenen Zeitpunkt alle Informationen zu finden und auch die bereits gefundenen Preisräder markiert sein, »damit keiner umsonst auf die Suche geht«, erklärt Daniel Hammer.Für Projektleiter Hammer ist die Teilnahme am Stadtradeln eine große Chance für Reutlingen. Der »Masterplan Radverkehr« könne davon profitieren, denn es gehe ihm nicht nur ums Radwege-bauen, sondern auch um die Lösung vieler Probleme: Luftverschmutzung und viele Staus in Reutlingen könnten deutlich verringert werden, wenn die Leute auch nach der Stadtradelaktion eher aufs Fahrrad statt ins Auto steigen würden, so Daniel Hammer. Dank der in die Stadtradeln-App (Android und iOS) integrierte Meldeplattform »RADar!« kann jeder von unterwegs aus auf einem digitalen Stadtplan Mängel wie Schlaglöcher, schlechte Beschilderung oder das abrupte Ende eines Radweges eintragen und so eine wertvolle Rückmeldung an die Kommune geben.

Aktive Schulklassen belohnen

Krönendes Ende der Aktion soll am 20. Juli die Abschlussveranstaltung und Preisverleihung sein. Die glücklichen Finder der fünf versteckten Räder und natürlich die erfolgreichsten Radler der 21 Tage Stadtradeln erhalten ihre Preise. Reutlinger Gutscheine im Wert von 100 Euro warten auf die fleißigsten Radfahrer und auch für Schulklassen, die sich beim Stadtradeln registrieren und mit dem Bike zur Schule kommen, können eine »Finanzspritze« für ihre Schule erradeln und sich außerdem auf eine weitere Überraschung freuen. Besonderes Engagement erhoffen sich die »Stadtradel-Initiatoren« auch von den Entscheidungsträgern der Stadt. Als Menschen mit Vorbildfunktion, so Hammer, wäre eine Teilnahme und die Umsetzung fahrradfreundlicher Ideen für ihn ein Schritt in die richtige Richtung und ein Bekennen für zukunftsweisende Alternativen. (GEA)