REUTLINGEN. Auf 25 Jahre kann das Jugendhaus Ariba im Reutlinger Ringelbach zurückblicken. Eine Zeit, in der sich viel verändert hat. Eins ist aber auch nach einem Vierteljahrhundert noch gleich: Jugendliche sollen sich im Ariba wohlfühlen und weiterentwickeln. Die Jubiläumsfeier sollte eigentlich schon im Sommer stattfinden, musste dann aber wegen Sanierungsarbeiten am Dach auf den Herbst verschoben werden. Ehemalige Jugendliche, Mitarbeiter und Unterstützer des Jugendhauses machten sich auf den Weg und feierten mit Tombola, Luftballons, Disko und Torte den Geburtstag des Ariba.
Das Gebäude des heutigen Jugendhauses Ariba war ursprünglich aber gar nicht als Jugendbegegnungsstätte gedacht. Erst nach dem Abzug der französischen Streitkräfte entstand die Idee, die alte Kaserne in einen Jugendtreffpunkt umzubauen. Im Jahr 1997 beschloss der Reutlinger Gemeinderat einstimmig den Umbau. Der Name Ariba setzte sich in einem Wettbewerb unter den Jugendlichen durch. Das Ariba öffnete dann nach zehn Monaten Umbau erstmals seine Türen für die Jugendlichen. »Die Jugendlichen, die das Jugendhaus 1999 besucht haben, sind jetzt erwachsen, und einige haben vielleicht selbst schon Kinder, die heute das Ariba besuchen«, sagte Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck in seinem Grußwort.
Vom Holzraum zum Fitnessraum
Nicht nur bei den Jugendlichen kam es zu einem Generationenwechsel. Auch die Angebote im Ariba haben sich in den 25 Jahren verändert: Ein Mädchenzimmer, ein Computerraum und ein Holzraum waren die anfänglichen Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung. Mittlerweile gibt es weitaus mehr: einen Basketballplatz, einen Bouleplatz, eine Outdoorkletterwand und einen Fitnessraum. »Man kann gar nicht alles nennen, was hier alles läuft«, betonte Uwe Weber, der Leiter für die Bereiche Schulen, Jugend und Sport der Stadt Reutlingen. Neben Sportangeboten, gibt es auch viele Kreativangebote und Koch- und Backkurse. Da können sich die Jugendlichen nicht nur entfalten, sondern auch etwas Neues dazulernen. »Immer mehr Kinder haben nicht die Möglichkeit, sich zu Hause etwas zu kochen«, sagte Jonas Eger, der Hausleiter des Ariba. Da ist das Ariba der perfekte Ort, um sich mit Lebensmitteln zu beschäftigen. Vor allem der Verkauf von Pizza kam bisher immer gut an, weiß Jonas Eger.
»Das Ariba ist mehr als nur ein Gebäude. Es ist ein fester Bestandteil der offenen Kinder- und Jugendarbeit«, betonte Oberbürgermeister Thomas Keck. Die Jugendarbeit macht den Stadtteil attraktiver und biete den Jugendlichen Zugehörigkeit und Unterstützung. Auch Uwe Weber erinnert sich an besondere Momente im Ariba. »Das neue Airhockey habe ich mit Robert Hahn, dem ersten Bürgermeister, eingeweiht. Wir haben ein Show-Turnier gespielt«, erzählte der Amtsleiter. Die Arbeit mit Jugendlichen bringe aber nicht nur Spaß mit sich, sondern auch Herausforderungen. Ohne die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter wäre dieses Angebot nicht möglich, betonten Uwe Weber und Thomas Keck.
Anpassungen nötig
Herausfordernd kann auch die neue Zielgruppe sein. Die Kernzielgruppe sind eigentlich die 14- bis 18-Jährigen. »Mittlerweile sind aber auch Jüngere vermehrt am Jugendhaus interessiert«, sagte Uwe Weber. Dafür gibt es nun neue Programme und Angebote, die sich speziell auf Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren fokussieren. Auch die Kooperation mit benachbarten Schulen wird für das Jugendhaus Ariba immer wichtiger und soll auch in Zukunft eine große Rolle spielen. »Das Jugendhaus steht für Offenheit, Vielfalt und Gemeinschaft«, sagte Oberbürgermeister Thomas Keck. Das soll auch in Zukunft so bleiben. (GEA)