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Aktuell Kommunalpolitik

Das plant der Jugendgemeinderat Reutlingen für 2025

Wie die Reutlinger Jugendlichen versuchen, Sportplätze umzugestalten, das Nachtleben attraktiver zu machen und die Vielfalt in der Stadt zu fördern.

Seit Januar diesen Jahres sind die 24 JGR-Mitglieder offiziell im Amt.
Seit Januar diesen Jahres sind die 24 JGR-Mitglieder offiziell im Amt. Foto: Stadt
Seit Januar diesen Jahres sind die 24 JGR-Mitglieder offiziell im Amt.
Foto: Stadt

REUTLINGEN. Im Januar begann für 24 neu- und wiedergewählte Mitglieder im Reutlinger Jugendgemeinderat (JGR) eine neue Legislaturperiode. Den Jugendlichen steht im Haushalt 2025/26 insgesamt 10.000€ an finanziellen Mitteln zur Verfügung. Auf jüngsten Erfolgen wie der Skateanlage neben der Stadthalle oder Hygieneartikelspendern für die Reutlinger Schulen wolle man sich aber nicht ausruhen, sondern »Dinge in die Hand nehmen und umsetzen«, sagt Hibah Dawood, Pressesprecherin des JGR.

In der Vergangenheit kam für die 19-Jährige vor allem die Öffentlichkeitsarbeit des Jugendgemeinderats zu kurz: »Viele wissen gar nicht, dass sie ihr Anliegen mit uns teilen können.« Die Lösung? Mehr Präsenz in den Sozialen Medien und Schulen. Hierfür plane der JGR, Briefkästen in den Schulen aufzubauen, in die Jugendliche anonym ihre Wünsche einwerfen können.

Alternative für Sportvereine

Kommt es mal zu direktem Feedback aus den Klassenzimmern, »geht es fast immer um Sport«, so Dawood. Dabei sind aber nicht nur fehlende Sportplätze wie in Altenburg, wo ein neuer Basketballkorb entstehen soll, gemeint, sondern auch die Möglichkeit, Spielpartner zu finden: »Für viele junge Menschen ist die Struktur eines Sportvereins und das Festlegen auf eine Sportart schwierig«, erzählt Aram Jaich, Sachgebietsleiter fürJugendarbeitsangebote der Stadt. Stattdessen sollen Sportgruppen gebildet werden, in denen die Mitglieder spontan Fußball, Badminton oder Volleyball spielen können. Worauf man eben so Lust hat - »mit möglichst geringen oder gar keinen Kosten, damit niemand ausgeschlossen wird.«

Für Inklusion will sich der JGR auch außerhalb der Sportplätze stark machen. Hibah Dawood liegt die Einbindung ethnischer Minderheiten besonders am Herzen. Hierfür plante sie unter anderem ein gemeinsames Fastenbrechen für Muslime auf dem Marktplatz, das aufgrund der Amtseinsetzung des Jugendgemeinderats kurz vor Ramadan aus Zeitgründen scheiterte. »Ich hoffe, das klappt nächstes Jahr«, berichtet die Reutlingerin.

Zweite Auflage des »Open Fire« Festivals

Da die Projektgruppen der Jugendlichen erst im Februar entstanden sind, befinden sich die meisten Ideen noch in den Startlöchern. Einen feststehenden Plan haben die 24 Mitglieder aber für die zweite Auflage des Jugendfestivals »Open Fire«, wofür der Jugendgemeinderat 3.000€ beisteuert. In Kooperation mit dem franz.K feierten im vergangenen Jahr rund 750 Besucher kostenlos zu Live-Musik am Echazhafen. Eine Zahl, die Dawood hofft, »dieses Jahr toppen zu können.«

Musikfestivals oder ein Open Air Kino sollen das Nachtleben in Reutlingen auf Vordermann bringen, wofür die bestehenden Jugend-Hotspots attraktiver werden müssten. »Auf der Achalm sind die Treffpunkte der Jugendlichen oft sehr verschmutzt, weil es keine Mülleimer gibt. Da wollen wir nachhelfen«, berichtet die JGR-Pressesprecherin. Außerdem suche man nach Möglichkeiten, wie die Jugend abends zusammenkommen kann, ohne dabei in den Konflikt mit Nachbarn aufgrund von Ruhestörungen zu geraten.

Der Jugendgemeinderat wolle jedoch nicht nur die Interessen der Jugend vertreten, sondern auch aufzeigen, wie man sich selbst beteiligen kann. Instagram-Posts zu Wahlen oder Podiumsdiskussionen für junge Menschen sollen zeigen, »wie wichtig es ist, wählen zu gehen«, sagt Hibah Dawood. Erste Vorbereitungen für die Landtagswahlen im kommenden Jahr laufen bereits. (GEA)